ENGEL geben in letzter Zeit richtig Gas. Erst 2010 hatten die Schweden ihr letztes Album „Threnody“ veröffentlicht, 2011 waren sie als Ersatz für die abgesprungenen TAROT mit PAIN auf großer Europatour, kürzlich waren sie mit ARCH ENEMY auf Tour in Japan. Bei all diesen vielen Tätigkeiten hat die Band dabei wohl übersehen, daß POWERWOLF, die sich derzeit auf dem aufsteigenden Ast befinden, mit „Blood Of The Saints“ Mitte letzten Jahres ein fast gleichnamiges Album veröffentlicht haben.Aber auch wenn beide Alben vom Titel her sehr ähnlich sind, musikalisch unterscheiden sich die beiden doch sehr. Schon der Opener „Question Your Place“ erinnert durch den reichlichen Einsatz von Elektroelementen eher an PAIN. Der sehr melodische Gesang von Magnus Kavborn nimmt dem Song zwar wieder etwas von seiner Härte, dennoch ist das Stück ein richtig guter und eingängiger Song mit Ohrwurmrefrain, der Lust auf mehr macht.
Und man hält auf „Blood Of Saints“ größtenteils das, was man mit dem ersten Song verspricht. Die Scheibe ist sehr intensiv und damit auch entsprechend kurz ausgefallen. Für 11 Songs braucht man gerade mal 39 Minuten. Die meisten Stücke kommen einem viel zu kurz vor, bei so manch einem wünscht man sich, er würde noch länger dauern. Auf der anderen Seite kann die Platte aber trotz der kurzen Spielzeit auch langweilig werden, denn die einzelnen Songs gleichen sich doch zu sehr, sind immer nach dem gleichen Schema aufgebaut. Es fehlt einfach die Abwechslung. Wen das aber nicht stört, der wird mit „Blood Of Saints“ vollends zufrieden sein.
Unüberhörbar ist auf jeden Fall die Nähe zu PAIN, am deutlichsten bei „One Good Thing“ und wie schon angesprochen beim Opener zu hören. Auch kann man immer wieder Ähnlichkeiten zu IN FLAMES (z.B. in „Frontline“, „Feel Afraid“, oder „Down To Nothing“), den neuen Arbeitgebern von Bandgründer Niclas Engelin heraushören, was aber niemanden weiter verwundern dürfte, da Engelin schon in den 90ern für die Band, die wie ENGEL aus Göteborg stammt, tätig war.
Fans gerade von neueren IN FLAMES dürften daher auch ihre Freude an dieser Scheibe haben (und sollten sie auf jeden Fall mal anchecken), Fans von ENGEL können mit „Blood Of Saints“ sowieso nichts verkehrt machen. Im Großen und Ganzen ist die Platte ziemlich gelungen, wenn sie auch durchaus ihre kleinen Schwächen hat. (Anne)
Bewertung: 7 / 10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 39:07 min
Label: Season Of Mist
Veröffentlichungstermin: 18.05.2012
