The Human Abstract - Digital Veil

The Human Abstract - Digital VeilCa. 99% aller Metal-Core Bands geben mir persönlich überhaupt nichts. Zu den 1% gehören THE HUMAN ABSTRACT aus den Vereinigten Staaten, die mit ihren ersten beiden Alben „Nocturne“ und „Midheaven“ sehr viele positive Resonanzen erhalten haben, in einem Genre, das wie kein zweites polarisiert. Inzwischen steht mit „Digital Veil“ Album Nummer drei in den Läden, das etwas überraschend beim eher für Traditionelles bekannten Label Steamhammer erscheint.

Zudem überraschen THE HUMAN ABSTRACT mit einem neuen Frontmann, den man sich bei FROM FIRST TO LAST geborgt hat, und der natürlich auch die komplette Palette von Geshoute, Gegrunze und melodischen Lead-Vocals drauf hat. Travis Richter passt also perfekt zu THE HUMAN ABSTRACT, die es auf „Digital Veil“ schaffen, Prog und Core sehr gelungen zu einem stimmigen Ganzen zu vereinen. Und wenn dann in einem Song wie „Horizon To Zenith“ noch eine sehr kräftige Prise MUSE dazu kommt, dann ist der Zenith tatsächlich erreicht.

Diese neoklassischen, hohen Gitarrensoli, das gerne eingestreute Piano und die klaren Gesangspassagen, bei „Digital Veil“ erinnert in der Tat noch einiges mehr an die göttlichen MUSE, dennoch sind THE HUMAN ABSTRACT durch und durch eine Metalband, die es sich nicht nehmen lässt, gerade in der ersten Hälfte des Albums ordentlich auf den Putz zu hauen. Und damit kommen wir zum kurzen „aber“ des Reviews. Den brettharten Nummern „Digital Veil“ und „Holographic Sight“ fehlt ehrlich gesagt das gewisse Etwas, wenn man einmal davon absieht, dass das technisch natürlich erste Sahne ist, was die Jungs hier abliefern.   

„Digital Veil“ ist einerseits eine abgefahrene Sache, auf der anderen Seite aber nachvollziehbar genug, um nicht als emotionsloser Math-Core durchgehen zu müssen. Für viele dürfte die magere Spielzeit von gerade einmal 36 Minuten das größte Manko dieser Scheibe sein, mir persönlich reicht das allerdings aus: viel länger kann man das eh nicht aushalten. (Maik)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 36:45 min
Label: Steamhammer/SPV
Veröffentlichungstermin: 17.06.2011