Black Space Riders - Black Space Riders

black-space-riders_-_same.jpgDie letzten Checks verliefen wie gewohnt erfolgreich. Per Holomail erhalte ich die Starterlaubnis. Ich lehne mich entspannt in meinen Sessel zurück und aktiviere die Triebwerke. Der Hanger mit all seiner Hektik rauscht an mir vorbei und hinterlässt nur noch eine schnöde Randnotiz. Und wie ich mich versehe, bin ich wieder dort wo alles begann. Weit weit draußen in den unendlichen Weiten des Weltalls, mit einer Fracht von deren Inhalt mir nichts gesagt wurde. Die Reise dürfte mehr Zeit als sonst in Anspruch nehmen und so schalte ich den A.U.D.I.O.-Transmitter ein, um mir die Zeit ein wenig zu verkürzen...

*bam*
So oder so ähnlich erging es mir, als ich das erste Mal das Debütalbum von BLACK SPACE RIDERS in meinen CD-Player im Auto eingeworfen habe. Einfach weggebeamt, von der einen auf die andere Sekunde war ich gefangen auf einem Trip durch die Weiten des Weltalls. Und dazu brauch es keiner bewusstseinserweiternden Drogen oder sonstigem Schwachsinn. Nein, die Zutaten sind weitaus legaler und einfacher zu erhalten: Man nehme vier Jungs, JE, SLI, SAQ und CRIP, deren Vorliebe die schwereren metallischen Klänge, wie Doom und Stoner-Rock, sind, 13 coole Ideen und gutes analoges Equipment. Wirft man all diese Zutaten in einen Topf und rührt das alles immer einwenig um, so erhält man zwar nicht die Ursuppe, aber die geballte Ladung Space-Doom-Metal.

"Unten 'rum breitbeinig und den Kopf irgendwo da oben im Spiralnebel" das trifft die Sache wie den sprichtwörtlichen Nagel auf den Kopf. "Unten 'rum" heißt in diesem Fall, dass die Wurzeln ihrer Musik in Gefilden, die einst BLACK SABBATH besiedelten, verankert sind. Und das beherrschen die Jungs ohne Zweifel. Die Wechsel zwischen treibend und schleppend sind schon beinahe fließend und bilden somit das solide Grundgerüst für die nächsten 60 Minuten. Auch Lemmy Kilmister und seine Jungs lassen Grüßen, vorallem dann, wenn die Handbremse gelöst und einfach nur noch gerockt wird!

Aber auch konzeptionell haben sich die Jungs ein paar Gedanken gemacht und das Album in mehrere, teils zusammenhängende, Parts unterteilt, wie beispielsweise "BLACK pt. I & II" oder die "SPACE TRIOLOGY". Besonders angetan haben es mir die Songs aus dem "BLACK BOOK OF COSMIC SALVATION". Hier beweisen BLACK SPACE RIDERS, dass sie auch Gespür für den Synthi besitzen und streuen immer mal wieder kosmische Partikel, die mich sehr an Jean-Michael Jarres Oxygene aus den Siebzigern erinnern, unter ihre schwerfällige Rhythmen.

Respekt! Das nenne ich mal ein ordentliches Debütalbum. Mega-fett und dreckig, aber zugleich cool und abgezockt, gehen die vier Münsteraner hier zu Werke und dürften mit dem Release nicht nur in unserer Galaxis Sternenstaub aufwirbeln. Einzig und allein die Tatsache, dass man sich vielleicht ein klitzekleines bisschen mehr Abwechslung hätte wünschen können, trübt das Gesamtbild einwenig. Auch bleibt die Frage offen, warum die Analog-Fanatiker ihr Album nicht in Vinyl eingeritzt haben. Ich für meinen Teil muss nun aber wieder los... Harlios IV wartet auf seine Fracht! (Holger)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 60:00 min
Label: Sound Guerilla/da music
Veröffentlichungstermin: 21.05.2010