Obtest - Gyvybes Medis

obtest_-_gyvybes_medis.jpgAus Litauen hört man ja gerade was den metallischen Bereich der Musik angeht nicht unbedingt oft etwas. OBTEST haben sich in ihrer 16-jährigen Bandgeschichte dennoch einen Namen erspielt und schaffen es nun mit ihrem aktuellen Album „Gyvybes Medis" erneut, die Kultur und die Mythen der baltischen Staaten in Ton zu formen um sie dem Rest der Welt auf einem Silberling zu präsentieren. Wie sich die Sache anhört, ist nun die Frage, die es zu beantworten gilt.

„Gyvybes Medis" ist - um dies vorweg zu nehmen - ausschließlich in litauischer Sprache eingesungen und so muss ich mich bei der Auskunft über die Lyrics wohl oder übel auf die Angaben der Band selbst verlassen: hier dreht sich alles um die Mythologie ihrer Heimat und alles was selbige betrifft.
Musikalisch geht man hier eher schon geebnete Wege. OBTEST spielen in straffem Tempo, teils fröhliche, teils hymnische Melodien, die mit straffem, flottem Drumming und typisch dreckigem Gesang den Sound der Band ausmachen.
Es wird auf Doublebass gesetzt und selbige verstummt auch im Verlauf des Albums partout nicht. Rhythmisch einzuordnen wäre das Ganze irgendwo zwischen Thrash- und Blackmetal. Klarer Gesang ist für die Jungs ein Fremdwort und balladesk will man auch nicht sein.
Die Refrains der einzelnen Songs gestalten sich äußerst hymnisch - bestes Beispiel dafür ist der Song „Gelizinis Vilkas", der sich wieder irgendwo zwischen Thrash und Black einpendelt und den Fuß nicht vom Gaspedal nimmt. Schrammelriffs treffen auf ausgefeilte Melodielinien, um sich dann im den Litauer zum Mitsingen anregenden Refrain zu gipfeln, was schon für die ein oder andere nach oben gereckte Faust und noch mehr kreisende Matten sorgen sollte.
Insgesamt vergeht die knappe dreiviertel Stunde Spielzeit wie im Flug und man sieht sich mit keinen nennenswerten Tiefen konfrontiert, sodass  „Gyvybes Medis" überaus gefällt, und dem Paganfan, der auf die solide Variante seiner Lieblingsmucke steht wohl den Sommer retten könnte.
Hervorheben muss man auch noch das abschließende Instrumentalstück „Jkaitai", das den Instrumentalisten abseits songdienlicher Riffkonstruktionen den Freiraum bietet, sich einmal ins Zeug zu legen, und anhand toller Soli und mächtigen Melodien beweist, das man es hier mit Leuten zu tun hat, die ihr Fach verstehen.

 „Gyvybes Medis" weiß vor allem die Fans des schwarzmetallischen Paganmetals zu begeistern und sollte an selbigen auf gar keinen Fall vorbeigehen. Wer die Gitarrenläufe von Ensiferum schon immer geil fand und wer auf alte Instrumente und Keyboardgedudel verzichten kann, der ist hier absolut an der richtigen Baustelle!


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 43:08 min
Label: Osmose Productions
Veröffentlichungstermin: bereits Veröffentlicht

 

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