Zwei Jahre nach dem letzten Longplayer "Die Kraft der Szenarien" meldet Meister Nerrath sein Projekt HORN erneut zur Rezension an - diesmal geht es um den neuesten Silberling "Naturkraft".
Weiterhin verschreibt er sich dem traditionellen Schwarzstahl und haut natürlich auch wieder mit voller Wucht in die klischeebeladene Natur-Kerbe.
Acht Kompositionen haben es aufs überlange neue Album geschafft, acht Kompositionen, die keine Katze hinter dem Ofen hervorlocken werden.
Schnell ist nämlich der Punkt der maximalen nervlichen Belastbarkeit erreicht, was den Hörgenuss wesentlich eintrübt und die Gesamtwertung in den Keller sausen lässt.
Die Wurzel allen Übels ist die Aufnahmequalität.
Es muss wohl der Proberaum gewesen sein, der der schäbigen Soundkulisse seinen unverwechselbaren Stempel aufgedrückt hat; das Schlagzeug rumpelt furchtbar, die Saiteninstrumente vermengen sich zu einem recht zähflüssigen Brei.
Lediglich die krächzende Stimme gelangt zur Normalform.
So ist letztlich auch nicht verwunderlich, dass mit dem klanglichen Klotz am Bein auch das mittelmässige Songwriting die Schäfchen nicht mehr ins Trockene bringen kann.
Mehr oder weniger belanglos plätschern die teils knapp zehn Minuten langen Stücke vom Plastik und vermögen es auch aufgrund ihres zeitlichen Umfanges nicht, den Hörer zu packen und mitzureissen.
Schade eigentlich, denn hätte Nerrath die treibenden Gitarrenriffs, die zumeist an finnische Truppen wie Horna erinnern, weiter ausgebaut, wäre das Gesamtbild gleich viel eindrucksvoller ausgefallen.
Im Endeffekt also eine klare Sache:
"Naturkraft" ist nichts weiter als eine Verknüpfung guter und interessanter Ansätze, die sowohl der Aufnahmequalität wegen, als auch der kaugummigleichen Songstrukturen schuldend sogar noch hinter dem Durchschnitt zurückbleibt.
Von meiner Seite aus leider ein Daumen nach unten. (Bluttaufe)
Bewertung: 4,0 / 10
Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 62:39 min
Label: Black Blood Records
Veröffentlichungstermin: 20.03.2008
