Incrave - Dead End

incrave_-_dead_end.jpg2001 unter dem Namen EVERGRACE gegründet, bringen INCRAVE nun im Jahre des Herrn 2008 ihren zweiten Langspieler auf den Markt. Der schwedische Sechser, der sich mit einem Durchschnittsalter von gerade einmal 22 Jahren noch in dem Kinderschuhen befindet, wird inzwischen in den skandinavischen Ländern als echte Newcomerhoffnung gehandelt und so schicken sie sich an, den Metal über eine weitere Generation zu retten und in die Fußstapfen von MORGANA LEFAY oder TAD MOROSE zu treten.

Der Opener „Shattered" weiß auch direkt durch einen höllisch groovenden Verspart die Nackenmuskulatur für sich zu beanspruchen. Ins Ohr springt einem auf jeden Fall zunächst mal die verdammt gut ausgefeilten Melodielinien, die sich direkt in den Hörnerv brennen und die tatsächlich noch sehr jugendliche Stimme des Frontmannes, dem man sein nicht gerade reifes Alter deutlich anhört, was jedoch nicht bedeuten soll, dass der Gesang ungekonnt umgesetzt wäre, denn das genaue Gegenteil ist der Fall: jeder Ton sitzt, die Textverteilung klingt wie in Stein gemeißelt und zum Gesetz erhoben und das Arrangement weiß genau so zu begeistern wie die stimmigen Backingvocals.
Das etwas schwerfälligere „The Forgotten" nutzt ebenso die offensichtlichen Stärken der Band aus: an Genialität grenzende Melodien und Groove en Masse gepaart mit großartiger atmosphärischer Dichte und ordentlich Druck. Das geschmackvoll inszenierte Solo tut sein Übriges um dem Song den Rest zu geben. So macht melodischer Metal Spaß!
„The Touch Of Death" rast direkt nach vorne los und hebt das Durchschnittstempo der Platte um glatte 100 BpM. Das einsetzende Keyboard weist einen großen Facettenreichtum auf und schwankt irgendwo zwischen CHILDREN OF BODOM, dem Phantom der Oper und „Join Me"-mäßigem Pathosgeklimper, sodass man durchaus wieder von einem echten Schmankerl sprechen kann, wenn man sich diesen Song anhört.
Die erwähnte Songs können wohl jeden Liebhaber von frischem melodischem Metal überzeugen, ebenso wie das vom Piano dominierte, balladesk anmutende „Shades Of Me" oder der mit wiedermal genialem Riffing aufwartende Titeltrack „Dead End", der dieser Platte nach etwas mehr als 40 Minuten den würdigen Abgang aus der Abgang aus dem CD-Player verpasst.
INCRAVE bieten eine wahnsinnig gelungene, frische Scheibe und jeder Fan der melodischen Spielart sollte hier mal ein Ohr riskieren - mit Sicherheit werden die wenigsten enttäuscht sein!
(Reini)

 

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 41:13 min
Label: Metal Heaven
Veröffentlichungstermin: 25.04.2008