Das Blastbeat-Commando aus Krefeld ist wieder da und metzelt sich mit solch einer Wucht durch ihr 40 minütiges Album, dass es eine wahre Freude ist.
Den Anfang markiert der straight forward losballernde Opener "Certifiably insane", der von Beginn an klar macht, dass auf diesem Album keine Gefangenen gemacht werden.
Blastbeats, fiese Double-Growls, Breaks und alles zerschmetternde Gitarren-Riffs drücken einen von der ersten Sekunde an förmlich gegen die Wand. Auch Song Nr. 2 gönnt keine Verschnaufspause und führt den Brutalo-Reigen perfekt fort. Hier werden noch einige wunderschöne Ami-Death-Leads ala Monstrosity eingestreut, dass mein Ami-Death-Metaller-Herz vor Freude wild loshüpft. Die messerscharfen Grooves erfassen auf jeden Fall jeden Freund gepflegter Brutalität und zwingen förmlich zum Bangen.
Der Song entwickelt sich dann immer mehr zu einem technischen Stampfer, der trotzdem stets den Sinn für ordentlichen Groove behält.
Auf diesem schmalen Grat zwischen herrlich nach vorne peitschenden Geballer, das immer wieder durch fette Grooves und erfrischend technische Passagen unterbrochen wird, bewegt man sich während der ganzen Spielzeit, dass es wirklich eine wahre Wonne ist, dem Massaker zu lauschen.
Die Krefelder Jungs, die inzwischen schon ihr drittes Album unter die Meute schmeißen und die ich persönlich schon seit dem Demo abfeiere, haben mit diesem Album ganz klar ihr bislang reifstes und abwechslungsreichstes Output herausgebracht, das ganz klar fähig ist, in der internationalen Liga ganz oben mitzuspielen. Mit diesem Album sollte den Jungs auf jeden Fall endgültig ihr Durchbruch gelingen, denn spätestens jetzt sollte man Grind Inc. in einem Atemzug mit Obscenity, Sufferage, Necrophagist oder Deadborn nennen, wenn es um die Oberliga des amerikanischen Todesbleis aus deutschen Landen geht.
Allein der Groove bei "Collateral Body Count" kann wirklich alles und wer dann immer noch nicht bangt hat wahrscheinlich schon sämtliche Nackenwirbel kaputt.
Geradezu filigran vermengt man immer wieder brutalen Old School Brutalo-Ami-Death ala Suffocation oder Cannibal Corpse mit modernen, technischen Gefrickel im Stile von Despised Icon oder Beneath the Massacre, ohne dabei den Sinn für Groove zu verlieren oder sich irgendwelchen Trends anzubiedern. Vielmehr beweist man stets das Gespür für die gute alte Schule, denn bei einigen Parts fühlte ich mich von der Brachialität her mehr als einmal an selige Brutality- oder Monstrosity-Songs erinnert.
Das mit extremen Breaks versetzte "Voice of Premonition" ist ein Paradebeispiel dafür, wie fit die Jungs an ihren Instrumenten sind und trotzdem stets den Sinn für Eingängigkeit behalten.
Einen ähnlichen Weg schlägt "To Descendants"ein, welcher wild blastend anfängt, dann von einem stets präsenten Double-Bass-Drum-Teppich unterlegt und von einem mächtigen Break zweigeteilt wird um schließlich in einer Fear Factory-mäßigen Break- und Double-Bass-Drum-Orgie zu enden. Wirklich wahnsinnig genial was man hier alles auffährt. Ganz klar mein Anspieltipp!
Verpackt wurde das Ganze übrigens in eine hammermäßuge Produktion, die mächtig Druck macht, aber trotzdem stets transparent und natürlich klingt. Aufgenommen wurde das ganze Album von Carsten "Cazy" Schmidt im "EZY STUDIO" in der Grind Inc.-Heimat Krefeld.
Als Fazit kann ich wirklich nur sagen, dass ich schwer begeistert bin und so einen Hammer ehrlich gesagt nicht erwartet hätte. Man punktet hier mit Abwechslungsreichtum, einer modernen Produktion, der perfekten Symbiose aus Old School und New School und einer mächtigen Prise Brutalität und Aggression. Schon lange durfte ich kein solch frisches Album mehr hören. Wenn das Album jetzt auch noch den Langzeittest besteht, dürfte einer festen Platzierung im oberen Bereich der Jahres-Top Ten des Death Metals nichts im Wege stehen. (Leimy)
Bewertung: 9,5/10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 40:52
Label: twilight
Veröffentlichungstermin: 18. April 2008
