Prong - State Of Emergency

prong stateofemergencyTommy Victor kann einem fast schon leidtun. Seit 1986 sind PRONG schon am Start, es gab eine Zeit, als selbst Kirk Hammett sagte, PRONG wären die Zukunft des Metal, und wenn man einmal ganz ehrlich ist, dann hat Tommy Victor schon Groove Metal gespielt, als es Bands wie MACHINE HEAD, PANTERA und wen auch immer noch gar nicht gab. Meiner Meinung nach bekommt der Sänger und Gitarrist hierfür bis heute viel zu wenig Anerkennung. „Snap Your Fingers Snap Your Neck“ vom 1994er Album „Cleansing“ wurde damals bei MTV zwar rauf- und runtergespielt, aber das ist auch schon bald dreißig Jahre her. Der New Yorker musste mit ansehen wie Bands, die er wesentlich beeinflusst hat, deutlich erfolgreicher und größer wurden als PRONG.

Leider ist es ihm auch nicht gelungen eine konstante Besetzung hinzubekommen. Das einzig dauerhafte bei PRONG ist der Frontmann. Wer mich persönlich kennt, der weiß, dass ich ein großer Anhänger der Groove Metaller bin. Als ich dann las, dass die Band es nun endlich mal wieder nach Hannover schaffen würde, war natürlich klar, dass ich da hinmusste.

Und das nicht nur, weil Tommy in meinem bereits 2016 mit ihm geführten Interview super sympathisch wirkte und wie ich Fan der New York Jets ist, sondern weil ich PRONG tatsächlich noch nie zuvor live erleben durfte.

Am 16.08. war es dann also endlich so weit. Erste Reihe und Tommy Victor direkt vor mir. Der mir nach dem ersten Song auch noch sein Plektrum in die Hand drückte. Nachdem Schlagzeuger Griffin McCarthy dann auch noch seine Snare zu Schrott prügelte, war klar, dass ich hier eindeutig auf dem richtigen Konzert war. Auch, wenn ich mich anschließend drei Tage nur im Schreiton unterhalten konnte!

Von 2014 bis 2017 veröffentlichten PRONG jedes Jahr ein neues Album. Danach wurde es allerdings sehr ruhig um die Band. Sieht man mal von der 2019er EP „Age Of Defiance“ ab. Da war die Freude natürlich groß, als Victor beim Konzert ein neues Album für den 06.10.2023 ankündigte und mit „State Of Emergency“ auch gleich den Titel nannte.

Noch größer die Freude als Tommy Victor (Gesang, Gitarre), Jason Christopher (Bass) und Griffin McCarthy (Schlagzeug) mit „Non-Existence“, „Breaking Point“ und „The Descent“ gleich drei neue Songs zum Besten gaben. Seit dem 06.10. steht nun mit „State Of Emergency“ endlich das neue Werk in den Läden.
Und das hat es in sich.

Mit dem Opener „The Descent“ geht es knallhart los und Gruppen wie BIOHAZARD würden für eine Nummer wie diese glatt ihre eigene Mutter verkaufen. Mit dem Titelsong zeigen PRONG dann allen jüngeren Bands wie Groove Metal wirklich geht. Nämlich so und nicht anders. Auch „Breaking Point“ und „Non-Existence“ wissen zu begeistern. Wobei das punkige „Non-Existence“ eh mein Lieblingssong auf der Scheibe ist. Die Wahl des Coversongs überrascht dann ein wenig. Mit „Working Man“ von RUSH covern PRONG eine Nummer, die man jetzt nicht wirklich von ihnen erwartet hätte. Trotzdem gefällt mir ihre Version richtig gut.
Sechs Jahre haben die New Yorker uns warten lassen. Doch das lange Warten hat sich definitiv gelohnt. (Matthias)

Bewertung:

Matthias9,5 9,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 41:43 min
Label: Steamhammer/SPV
Veröffentlichungstermin: 06.10.2023

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