Sie haben schon vieles durchgemacht in ihrer Karriere, nicht nur musikalisch, sondern auch persönlich, von den Lineup-Wechseln ganz zu schweigen. Aber BARONESS nehmen diese Hürden als Chancen, sich weiterzuentwickeln und die nächste Stufe zu erklimmen. Gerade der Lineup-Wechsel war ein Segen, denn seitdem arbeiten sie wirklich auf einem anderen, höheren Level.
Gina Gleason und John Baizley ergänzen sich in jeder Beziehung so perfekt, dass es einen schon fast nachdenklich macht, welches Schicksal diese beiden Profimusiker zusammengebracht hat. Nicht nur ihr Gitarrenspiel, sondern auch ihr harmonischer Doppelgesang kommt so gut unter in der musikalischen Palette von BARONESS, dass man sich nicht wundern muss, dass mit einem Album bereits alles gesagt wurde. Zusammen mit der „neuen“ Rhythmussektion Nick Jost und Sebastian Thomson bilden sie eine unschlagbare Einheit und haben keine Probleme, immer wieder neue Ideen in ihre Musik einfließen zu lassen.
Im Gegensatz zu ihren früheren Werken war der Vorgänger „Gold & Grey“ schon merklich ruhiger gewesen, füllte aber dennoch das volle Spektrum der Band aus. Das passiert auch bei „Stone“, jedoch hat man jetzt wohl eine bessere Melange aus aggressiven und gefühlvollen Emotionen ins Album benannt. „Stone“ ist auch das erste Album, das nicht nach einer Farbe benannt ist, das soll wohl auch ein Hinweis sein, dass mal wieder eine neue Ära der Band anbricht.
Das erste selbst produzierte Album geht nicht nur auf die Kappe von John Baizley, der sich auch erneut für das Coverartwork verantwortlich zeigt. Bei der ersten Singleauskopplung „Last Word“ wurde von Basser Nick Jost die Regie beim Videoclip geführt. Da sieht man mal, dass Albträume auch etwas Nützliches sein können.
„Stone“ ist wieder mal kein kompletter Wechsel, aber dennoch ein innovativer weiterer Schritt in eine musikalische Richtung, den BARONESS mit Leichtigkeit bestreiten können. Der Versuch, kein Album zweimal aufzunehmen, ist ihnen hiermit wieder mal mit Bravour gelungen, wenn man die Band auch eigentlich sofort erkennt. Und genau das ist die Kunst beim professionellen Musikmachen – ein roter Faden umgeben von sich ändernden Strukturen.
Das Album kommt in mehreren Varianten, unter anderem in zehn verschiedenen Vinylvarianten für jeden einzelnen Song. Es lebe die Kunst! (Jochen)
Bewertung:
8 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 46:12 min
Label: Abraxan Hymns / ADA
Veröffentlichungstermin: 15.09.2023