Auch MONSTER TRUCK stehen nicht still und veröffentlichen mit “Warriors” ihr bereits viertes Album. Zudem wurde die Band zwischenzeitlich mit dem JUNO Award ausgezeichnet. Alle Zeichen stehen also auf Sturm und das schlägt sich auf “Warriors” nieder.
Für die kanadische Band ging es in den letzten Jahren steil bergauf. Dabei glänzen sie seit ihrem ersten Release ungebrochen mit ihrem Riff-Rock, gepaart mit einer Prise “Stoner-Rock”. Und das funktioniert nunmehr auf Album Nummer vier genauso hervorragend wie auf den Vorgängern.
Entgegen Riff-Rock-Kollegen wie z.B. AIRBOURNE klingt MONSTER TRUCK dabei aber irgendwie frischer, und das, obwohl Sie jetzt nicht das Rad versuchen neu zu erfinden. “Warriors” ist abwechslungsreich und durchweg interessant. Noch dazu gehen die Nummern fix ins Ohr und setzen sich dort langfristig fest. Diese Aussage lässt sich sowohl für den coolen Opener und Titeltrack machen als auch für das famose “Fuzz Mountain”. Beides Nummern, die ich gerne mal live um die Ohren gebrettert hätte.
Schneller und wilder geht es bei “Golden Woman” zu, auch Jon Harvey ist hier gefühlt etwas härter am Gesang unterwegs. Der Refrain lässt sich super mitsingen und der coole Rhythmus sorgt für den Rest. Hier stören mich, ähnlich wie bei den RIVAL SONS, zu keinem Zeitpunkt die “sanften” Keyboard-Klänge im Hintergrund. Sie fügen sich einfach passend ein und komplettieren das Gesamtbild der Band. Ich würde an der Stelle so weit gehen und sagen, dass das eben der “Southern Rock” Einfluss ist, womit oftmals der Stil der Band zusätzlich beschrieben wird.
Groovig und sehr midtempolastig wird es anschließend mit “Live Fee”, das zudem mit einem hervorragenden Solo von Jeremy Widerman punktet. Bei “Country Livin” feiern MONSTER TRUCK anschließend sehr gekonnt und unterhaltsam ihren Southern-Rock-Einfluss, inklusive Slide-Gitarren. “Love & Time” ist im Folgenden einer dieser Songs, die einen sofort mitziehen und das rein durch die großartige Gitarrenarbeit. Auch der Refrain macht hier Laune “All We Have, Is Love And Time” und da steckt ja auch ein bisschen Wahrheit drinnen.
Die Band hat es mit einem ihrer Songs bereits in das Spiel “NHL17” geschafft und “The Enforcer” war zudem ein Tor-Song für die “Toronto Maple Leafs”. So ein bisschen beschleicht mich bei “I Got A Feelin’” das Gefühl, dass es sich bei der Nummer um einen ähnlichen Kandidaten handeln könnte, der eben speziell darauf abgerichtet ist, in einem solchen Kontext zu funktionieren. Das mag man nun gut oder schlecht heißen, der Song ist auch kein Rohrkrepierer, aber für mich bleibt mehr an Chören hängen als sonst was.
“Wild Man” schlägt da in eine gänzlich andere Richtung und ist, wie es der Titel vermuten lässt, wild, so gefällt mir das. Den Abschluss bestreiten die Herren mit “Still Got Fire”, was aber keineswegs eine Ballade ist. Die Nummer überzeugt durch ein cooles Gitarrenriff und erinnert mich sehr stark an die ersten Alben der Band. Ein sehr gekonnter Abschluss.
MONSTER TRUCK haben es erneut geschafft, mit “Warriors” ein bärenstarkes Album zu veröffentlichen. Irgendwie verschwand die Band dennoch zwischen jedem Release von meinem Radar. Ich hoffe, das ändert sich, wenn ich die Herren mal live bewundern konnte, denn ähnlich wie bei den Kollegen von THE BREW verdient die Band auch hierzulande viel mehr Aufmerksamkeit. Fans von Southern- Classic- und Stoner-Rock sollten hier auf jeden Fall reinhören. (Pascal)
Bewertung:
8 / 10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 32:55 min
Label: BMG / Warner Music
Veröffentlichungstermin: 30.09.2022