Joe Satriani - The Elephants Of Mars

JoeSatriani Elephants Of MarsJoe Satriani, unbestritten einer der existierenden echten „Gitarrengötter“ der Welt, wird über das Label earMUSIC das mittlerweile 18. Studio-Album seiner bereits 35-Jahre andauernden Musikkarriere vorlegen. Das Album trägt den Titel "The Elephants Of Mars" und die bereits vorab veröffentlichen Single-Auskoppelungen "Sahara" und "Pumpin`" werden die Fans seiner virtuosen Instrumentalmusik dem Veröffentlichungstermin entgegen fiebern lassen.

Joe Satriani brachte sich im Alter von 15 Jahren zunächst selbst bei, Gitarre zu spielen bevor er Unterricht nahm, u.a. bei dem renommierten Jazzpianisten Lennie Tristano. Durch seine Hingabe und außergewöhnliches Talent avancierte er selbst schnell zum Gitarrenlehrer und kann zu seinen Schülern Steve Vai, bekanntermaßen ebenfalls ein „Six-String-Wonder“ zählen, Kirk Hammett von METALLICA oder Tom Morell von RAGE AGAINST THE MACHINE. Joe Satriani ersetzte auf der DEEP PURPLE-Tour 1993/94 Ritchie Blackmore, überließ schließlich aber Steve Morse den dauerhaften Einstieg in die Band.

Musikalisch zählt der heute 65-jährige Gitarrist definitiv zur Gattung der Workaholics, initiierte er trotz Produktion stetiger Solo-Alben im Jahr 1996 das All-Star-Gitarrenprojekt G 3 mit abwechselnder Top-Star Besetzung, u.a. Yngwie Malmsteen, Paul Gilbert, Brian May, Michael Schenker, Uli Jon Roth oder Billy Gibbons. Die G 3 Touren fanden bis 2007 jährlich statt und sorgten für ausverkaufte Hallen weltweit. Daneben war Joe Satriani fester Bestandteil der „Super-Group“ CHICKENFOOT mit den VAN HALEN Mitgliedern Sammy Hager (Gesang) und Michael Anthony (Bass) sowie Chadd Smith von den RED HOT CHILI PEPPERS an den Drums.

Dennoch erscheint Joe Satriani nur wahre Erfüllung und Auslebung aller Kreativität in seinen Soloprojekten zu finden. Hier kann er seine Gitarre als Stimme mit allen Facetten der Emotionalität sprechen lassen. Auch wenn der Saiten-Zauberer weiß, dass Instrumental-Alben sicherlich nicht dem breiten Mainstream-Publikum vorbehalten sind und die zumeist drögen Rockstationen lediglich in Dauerschleife die gleichen langweiligen Songs der gleichen Bands spielen, verwirklicht sich der Superstar selbst und gibt dem Hörer die einmalige Gelegenheit, in eine ganz eigene differenzierte Klangwelt einzutauchen.

Auch in seinem neusten Werk „The Elephants Of Mars“ praktiziert er einen völlig eigenständigen Stil und unglaubliche Mischung aus Virtuosität, Spielfreude, Extravaganz und technisch brillantem Können. Joe Satriani zählt zu seinen Einflüssen neben Jimi Hendrix die Gitarren-Heros des YARDBIRDS-Umfelds, Eric Clapton, Jeff Beck und Jimmy Page sowie Jazz-Gitarristen, z.B. Django Reinhardt.

„The Elephants Of Mars“ ist ein vollständiges Intrumentalalbum (Wenn man von einigen gesprochenen Worten Ned Evett`s im Song „Through A Mother`s DAY Darkley“ absieht). Es ist aufregend, frisch und entführt auch den "Nicht-Gitarristen" in eine sphärische Klangwelt mit allen Nuancen der Gitarre, mal hart im Rock und Metal verankert, dann wieder klagend einfühlsam oder funky groovend mit deutlich erkennbaren Jazzeinflüssen wie z.B. im Song „Pumpin`“. Die Stilistik ist grenzenlos und auf einer Ebene opernhafter Virtuosität angesiedelt. Die Songs erzählen Geschichten ohne Worte mit einer extremen technischen und emotionalen Versiertheit. Joe Satriani ist zwar eindeutig im Rock und Metal zuhause aber ungemein experimentierfreudig. Er spielt wie kaum ein anderer saubere und rasend schnelle Arpeggien und ist ein genialer „Tapper und Hammerer“ .


Joe Satriani selbst gibt sich in Interviews immer sehr bescheiden: "Ich benutze Technik, um jeden Song auf eine eigene Weise zu erzählen, während alle meine Kollegen mich schwindelig spielen könnten. Wenn du mich bei G3 neben John Petrucci, Paul Gilbert, Guthrie Govan oder Steve Vai siehst, dann wird es glasklar, dass ich der Langsamste in diesem Haufen bin".

Mit der vorliegenden Neuveröffentlichung entführt er in 14 Tracks die Hörer in andere Welten des Klanguniversums mit seinen sehr gesanglichen Melodielinien, Solopassagen und seinem schnellen flüssigen Legatospiel. Unterstützung findet er dabei von einer Band mit großen Namen; Kenny Aronoff an den Drums, den der ROLLING STONE zu den 100 besten Schlagzeuger gelistet hat in den Kategorien Rock, Pop und Jazz, dem Bassgitarristen Bryan Beller, den Pianisten und Keyboarder Rai Thistlethwayte und Eric Caudieux, seinen Weggefährten, der auch an der Komposition und Produktion maßgeblich beteiligt war. Die versierte Begleitband vollendet eindrucksvoll das symphonische Gesamtklangbild des Werkes.

Natürlich ist das fast 70-minütige Werk stellenweise auch schwere Kost, z.B. „Dance Of The Spores“, das sehr opulent ausfällt. Andere Nummern wie das orientalisch angehauchte „Sahara“ oder „Desolation“ sind wiederum sehr eingängig, weisen tendenziell Reminiszenzen zu PINK FLOYD auf, der Track „The Elephants Of Mars“ wird dominiert von harten, nach vorne treibenden Drums, nimmt melodramatische und sphärische Züge einer Rockoper im Mittelteil an, bevor es wieder in einen harten Rock-Rhythmus übergeht. Dem gegenüber steht „Faceless“ als balladeskes Instrumental mit glasklaren Klangmelodien.

So ergeben die 14 Songs im Gesamtkonzept ein herausragendes, symphonisches Instrumentalopus mit ständig wechselnden Spannungsbögen. Joe Satriani kreiert mit seinem filigranen Gitarrenspiel eine ganz eigene hörenswerte Stimmung, die auf einem Rockfundament aufgebaut ist und die verschiedensten Elemente aus Klassik, Blues, Funk, Soul und Jazz einfließen lässt. Das Album erscheint am 08.04.2022 unter anderem als limitiertes Digipak mit sieben von Satriani selbst gestalteten und beidseitig bebilderten Karten. Zudem sind mehrere farbige Vinyl-Versionen erhältlich. (Ebi)

 


Bewertung:

Ebi8,0 8 / 10

Label: earMusic
Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 66:39 min
Veröffentlichungstermin: 08.04.2022

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