Dante Alighieris bereits 1321 veröffentlichtes Hauptwerk „Die Göttliche Komödie“ beeinflusst bis heute sämtliche Bereiche der Kunst. Man denke nur an Dan Browns „Inferno“ oder SEPULTURA und „Dante XIX“. Auch die Würzburger DEVIL MAY CARE ließen sich bei ihrem bereits am 05.11. erschienenen Drittwerk „Divine Tragedy“ von dem Literaturklassiker inspirieren, stellen den Inhalt jedoch in einen modernen und hochaktuellen Kontext.
Nachdem Sänger Tim Heberlein auf dem 2019 veröffentlichen zweiten Album „Echoes“ den Tod seines Vaters verarbeitete, beschreiben DEVIL MAY CARE auf ihrem neuen Album die Selbstzerstörung der Menschheit und den damit einhergehenden Abstieg in die Hölle. Die Franken haben hier ein Konzeptalbum geschaffen, das sowohl klanglich als auch lyrisch beeindruckt.
Das eröffnende „Outcry“ macht sofort klar, wo die Reise hingeht. Mit den Worten “Who are we to draw the line of who will live and who shall die/ We’re nothing but the disease“ machen DEVIL MAY CARE auf die fortschreitende Umweltzerstörung und das von Menschen verursachte Artensterben aufmerksam. Bereits damit weiß die Band zu beeindrucken.
Neben dem sehr gelungenen und interessanten Konzept überzeugen hier auch die Gastbeiträge. So erhalten Tim Heberlein (Gesang, Gitarre), Lukas Esllinger (Gitarre), Moritz Hillenbrand (Bass) und Joachim Lindner (Schlagzeug) bei „Painter“ von RISING INSANE-Sänger Aaron Unterstützung, was dem Song genau die richtige Mischung aus brachialen Shouts und Melodie verleiht. Die größte Überraschung des Albums ist jedoch ganz klar der Gastbeitrag von SPERLING-Sänger Jojo bei „Delirium“. Dieser verleiht dem Stück eine beeindruckende Tiefe.
Doch DEVIL MAY CARE können es auch alleine. Davon zeugt ganz klar das finale „Dead In The Water“. Da Gitarrist Lukas Esslinger seit Jahren als Aktivist bei “Sea Shepherd“ tätig ist, weiß die Band genau, von was sie redet. Die Worte “This is a race for extinction and we know the winner“ sprechen eine deutliche Sprache.
In den Songs des Albums beschreiben die Musiker verschiedene Stadien des Untergangs der Menschheit.
Der Inhalt der Texte auf „Divine Tragedy“ ist alles andere als angenehm und geht, sofern man sich den die Zeit nimmt sich eingehend damit zu beschäftigen, gewaltig unter die Haut. Musikalisch erinnern DEVIL MAY CARE hier stellenweise an IN FLAMES, BULLET FOR MY VALENTINE oder auch BRING ME THE HORIZON, ohne diese jedoch zu kopieren.
Dieses Album ist ganz klar das bisher beste der Gruppe. (Matthias)
Bewertung:
8,5 / 10
Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 42:45 min
Label: Uncle M Music
Veröffentlichungstermin: 05.11.2021