Es mag sein, dass die bereits 1999 gegründete Band hierzulande mit dem letzten Studioalbum „Sju“ (2019) einen Achtungserfolg erzielen konnte und angeblich läuft die Musik der Band auch im Rockradio rauf und runter, was ich nicht verifizieren kann, weil ich das nicht höre, meiner Meinung nach ist die schwedische Band im Gegensatz zu ihrer skandinavischen Heimat in Deutschland aber immer noch so etwas wie ein Newcomer, der auch gut auf das New Pop Festival des SWR3 passen würde.
Für mich persönlich sind TAKIDA ein klassischer Fall von Newcomer, denn die ersten sieben Alben der Band kenne ich nicht und ich weiß auch gar nicht so genau, ob ich diese kennen lernen möchte, denn womöglich wäre ich enttäuscht, nachdem mich „Falling From Fame“ bereits beim ersten Hören total begeistert hat und auch zwischenzeitlich immer noch tut.
Dabei hat mich „Falling From Fame“ anfangs durchaus überrascht, denn ich hatte bei TAKIDA eher eine Band erwartet, die sich zwischen Rock und Metal einordnet, das ist aber definitiv nicht der Fall, vorliegendes Album liegt irgendwo zwischen Rock und Pop, deswegen auch der Verweis auf das New Pop Festival und nicht auf Wacken, das klingt im ersten Moment berechenbar und langweilig, das gebe ich gerne zu. Bei TAKIDA sind es ganz klar die durchweg von einer gewissen leichten Melancholie geprägten Songs, die mich verzücken.
Die Band hat tatsächlich ein Gespür für Melodien, die super ins Ohr gehen, aber nie berechnend wirken, ganz generell klingt die Band wahnsinnig erwachsen und nie peinlich, „Falling From Fame“ ist zum Glück auch ganz weit davon entfernt überproduziert zu sein. Und wenn dann im Laufe des Albums die Nummer „Morning Sun“ an die Reihe kommt und man immer wieder denkt, womöglich würden PORCUPINE TREE heute genauso klingen, wenn es sie noch geben würde, dann ist das als großes Kompliment zu verstehen.
Die Songs, die gesangliche Ausstrahlung von Sänger Robert Petterson und dieses nachdenkliche Element in der Musik, das haben TAKIDA ganz klar auf ihrer positiven Seite stehen. Wenn man nun eher aus Sicht eines Metalfans auf die Musik blickt, dann würde man sich schon wünschen, dass das Album nicht ganz so zahm produziert wäre und die Band etwas mehr Experimente wagen würden.
Von daher würde ich schon so weit gehen zu sagen, dass „Falling From Fame“ ein ganz tolles Album geworden ist, mit dem die Band bestimmt an die bisherigen Erfolge anknüpfen wird, so weit so prima. Zwischen einer Band wie TAKIDA und den hier auch erwähnten PORCUPINE TREE liegen dann aber doch immer noch Welten, was Mut und Kreativität angeht. (Maik)
Bewertung:
8,5 / 10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 43:00 min
Label: BMG
Veröffentlichungstermin: 27.08.2021