A Day To Remember - You're Welcome

A Day To RememberBereits 2019 haben A DAY TO REMEMBER ihr siebtes Studioalbum “You’re Welcome” angekündigt. Jedoch hat in dieser Zeit noch keiner daran gedacht, wie schwierig es in der Zukunft werden könnte ein Album zu produzieren. Also vier Jahre nach "Bad Vibrations" erscheint endlich neues Material. Und gemäß dem Motto „Komm herein, du bist willkommen“ lädt auch der Titel der Platte ein. Denn jeder Hörer wird hier etwas für seinen Geschmack finden.

Genrehopping wurde nicht in diesem Jahrhundert erfunden. Aus der Kombination verschiedener Genres sind unzählige weitere entstanden, die wir heute nur zu gut kennen. Doch weil es heute so viele gibt, ist es schwer etwas Neues zu kreieren. Heute stellen Künstler unter Beweis, dass ein Genre alleine nicht mehr die ganze Welt bedeutet! Ein musikalischer Cocktail wird heute auf liebevolle Art und Weise gemixt und bietet damit eine musikalische Weltoffenheit. A DAY TO REMEMBER hat sich vom Metalcore zum Pop-Punk entwickelt und damit ihre musikalische Nische gefunden. Mit ihrem neusten Album "You're Welcome" bedient sich die Band an diesem Cocktail und präsentiert eine völlig freie und neue Musik, die nicht beschränkt ist und einiges an verschiedenen Einflüssen zu bieten hat– und das auch während eines Songs.

Ebenfalls waren die Texte des Quartetts für eine lange Zeit düster und wütend. Nun erschien der richtige Zeitpunkt, um sich dem Optimismus zu wagen und auch die Melodien mit Elektro-Pop zu verzieren, der für eine sommerliche Leichtigkeit sorgt und genau das Richtige für diese Zeit ist. Auch nach sechs Studioalben ist man immer noch bereit fortzuschreiten und einen wahnsinnigen Reifeprozess hinzulegen.

Bereits die ersten beiden Songs des Albums wurden vorab als Singles veröffentlicht und sorgten für Zustimmung. Nun war heute der erste Tag, an dem die Fans „Bloodsucker“ hören durften, der sicherlich einigen nicht mehr so schnell aus dem Kopf gehen wird. Mir ist besonders der ungewöhnliche musikalische Mix aufgefallen - eine Mischung aus einer Gitarre, die einen spanischen Rhythmus spielt, Metalcore und Elektro-Pop. Anfangs sorgt es noch für eine gewisse Leichtigkeit, die dann von wütenden „Core“ überspielt wird und die Aggressionen mit sich bringt. In den kommenden Tagen könnt ihr im Interview mit Neil Westfall mehr über die Entstehung lesen und was es mit diesen Einflüssen auf sich hat.

“Last Chance To Dance (Bad Friend)” oder “Resentment” lassen eingefleischte Metalcore Fans nicht im Regen stehen. Diese bieten so einiges an Breakdowns und bittersüßen Core, der die Vorgänger Alben aufleben lässt. Jedoch sind die Metal- und Hardcore Anteile in der Unterzahl und kommen für den ein oder anderen zu kurz.

Stattdessen hat man mehr Wert auf Hooks, Ohrwürmer, Stadionhymnen und Feel-good-Songs gelegt, die die trüben Zeiten und kalten Tage vorüberziehen lassen. Songs wie „High Diving“ (den der ein oder andere zu gut nachempfinden kann) oder „Degenerates“ verströmen durch den Pop-Punk Hüpf-Rhythmen, bei denen man sich einfach nur gut fühlen muss. Ebenfalls sind sie wie kleine Parasiten, die sich im Gehör einnisten und nichts anderes abspielen, als diese Songs. Auch „Viva La Mexico“ gehört zu einer der Stadionhymnen, die zum Mitsingen einladen. Mir kam die Frage auf, was Mexiko zu einem so besonderen Platz werden lässt, dass A DAY TO REMEMBER einen Track darüber schreibt. Dazu könnt ihr ebenfalls mehr im kommenden Interview lesen.

Dagegen sind „Only Money“ und „Everything We Need“ Tracks, die Plätze im Radio verdient hätten. Im dicken Mantel des Pops enthalten sie Lebensweisheiten an die man sich wohl lieber öfter erinnern sollte. Und auch wenn der ein oder andere sagt, er hätte solche Zeilen schon im Übermaß gehört, kann ich es verstehen. Vielleicht sehen wir auch nur nicht den Hintergrund und können die Gefühle oder Situation nicht nachempfinden, weshalb es einem als Wiederholung vorkommt.

Für die sommerliche Leichtigkeit und die Ohrwürmer hat A DAY TO REMEMBER mit diesem Album ausgesorgt. Fans, die sich ein Metalcore Album gewünscht haben, kommen leider zu kurz. Auch wenn sie anfänglich versucht haben die Lieder in einem Gleichgewicht zu verteilen, ist ihnen das nicht gelungen. Die Popsongs überwiegen eben. Doch in unserem Zeitalter bestimmt ein Album nicht die Musikrichtung der nächsten Platte und ist somit nicht bindend. Die Hoffnung besteht also weiterhin. Was meine Person angeht, ich bin unglaublich begeistert über den musikalischen Cocktail und genieße ihn auch weiterhin. Letztendlich wird es live so oder so ein Abriss den alle gemeinsam feiern werden.(Sarah-Jane)

 

 

Bewertung:

sarahjane8,5 8,5 / 10


Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 46:27
Label: Fueled by Ramen
Veröffentlichungstermin: 05.03.2021

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