Hatebreed - Weight Of The False Self

hatebreed weightofthefalseselfEs gibt tatsächlich Menschen, die HATEBREED mit AC/DC vergleichen. Musikalisch liegen natürlich Welten zwischen beiden Bands. Sieht man jedoch genauer hin, dann gibt es durchaus Parallelen zwischen den US-Amerikanern und den Australiern. Denn ebenso wie AC/DC haben HATEBREED, die immerhin auch schon seit 1994 existieren, ihren Sound zumindest seit ihrem Zweitwerk „Perseverance“ (2002), wenn überhaupt, nur marginal verändert. Man kann das als Stagnation bezeichnen und der Truppe aus Bridgeport im US-Staat Connecticut Ideenlosigkeit vorwerfen, man kann das aber auch konsequent nennen. Denn genau wie bei AC/DC, um bei diesem Vergleich zu bleiben, oder auch bei MOTÖRHEAD, weiß man als Hörer genau, was man bekommt.

Am 27.11. erschien nun ganze vier Jahre nach dem letzten Werk „The Concrete Confessional“ mit „Weight Of The False Self“ endlich der Nachfolger.

Hier zeigt sich Sänger Jamey Jasta von der philosophischen Seite und beschäftigt sich in den Texten stark mit den Themen Selbstfindung und Selbsterkenntnis. Und so mögen Worte wie „If you wanna make a difference to the world it means / You have to be different from the world you see” zwar leicht abgedroschen erscheinen, entbehren jedoch nicht einer gewissen Wahrheit.

Oder will jemand ernsthaft behaupten, dass Menschen wie zum Beispiel Mandela oder Gandhi etwas verändert hätten, wenn sie wie der Rest der Welt gewesen wären? Von daher hat Jasta mit der im Titelsong getroffenen Aussage schon Recht. Und so zieht sich das Thema beinahe wie ein roter Faden durch die 12 Songs des Albums. Doch auch musikalisch hat die Scheibe es in sich.

Dies beginnt mit dem Opener „Instinctive (Slaughterlust)“, geht über das wirklich gelungene „Set It Right (Start With Yourself)“ mündet in den grandiosen Titelsong und gipfelt im hervorragenden, mit einem tollen Solo versehenen „Cling To Life“. Das Ganze wurde von Produzent Zeuss mit einem schön druckvollen Klang versehen. Eins ist klar, auch auf Album Nummer 8 weichen HATEBREED nur im geringen Maße von ihrer musikalischen Marschroute ab. Doch warum sollten sie auch, wenn dabei ein Werk wie „Weight Of The False Self“ herauskommt? Die Frage nach dem besten Hardcore-Album des Jahres 2020 ist hiermit eindeutig geklärt und Nackenschmerzen sind vorprogrammiert. (Matthias)

Bewertung:

Matthias9,0 9 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 34:51 min
Label: Nuclear Blast Records
Veröffentlichungstermin: 27.11.2020

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