Benediction - Scriptures

Benediction ScripturesSie wollen's noch einmal wissen. Auch wenn sie nie wirklich begraben wurden, sind BENEDICTION ähnlich wie bei mir aus dem Sichtfeld der soliden Death Metal Größen geraten. Qualiativ gab es auch nicht mehr allzu viel zu erwarten, und spätestens nach Mikroking Dave Ingrams Weggang verlor man mehr und mehr das Interesse an dieser Combo. Aber nun hat der King wieder zurück ans Mikro gefunden und die Band blüht auf in einem neuen Album, das sie besser erleben lässt als je zuvor.

In einem solchen Fall darf man natürlich nicht genau nach Anweisung des Promosheets gehen, denn hier gilt es verlorenen Boden gut zu machen, zumindest auf dem Papier. Aber gleich vorneweg bleibt zu sagen, dass dies nicht unbedingt gelingt. Würde die Rückkehr Ingrams nicht dort vermerkt sein bzw. seine Präsenz unweigerlich im Videoclip zu "Stormcrow" erkennbar sein, hätte man auch einen x-beliebigen Sänger vermuten können.

Der Videobeweis zeigt, was "Scriptures" klar und deutlich belegt: BENEDICTION gehören zum alten Eisen. Da nützt auch oder gerade das Vorhaben, alte Trademarks nochmal hervorzuholen, nicht viel. Das übermäßige Verwenden des klassischen "Ouh!"-Rufs führt da eher zum Überdruss statt zum Faustrecken. Mit einer guten Portion Selbstnachahmung und einer Handvoll vorhersehbaren Riffs kann auch die gute Produktion nicht mehr viel reißen, hier kommt der Gähnzwang recht schnell angeflogen, und jeder weiß, wie ansteckend der sein kann. Diese Aussage ist noch nicht mal als Vorwurf zu sehen, sondern vielmehr als Anreiz, entweder noch ein paar Schippen aufzulegen oder es besser ganz sein zu lassen, was natürlich auch in Anbetracht ihrer Vergangenheit schwerfällt.

Aber BENEDICTION haben sich schon in der Vergangenheit über so manch schwächeres Album hinweggehangelt, so dass es immer noch ein Licht am Ende des Tunnels gibt, auch wenn dieses wahrlich nicht mehr so hell leuchtet wie noch in den Neunziger Jahren. Keiner rechnete mit einem zweiten "The Grand Leveller" oder "Transcend The Rubicon", aber dennoch sollte zumindest das verbleibende Gitarrenduo ein paar mehr Asse aus dem Ärmel schütteln können. Also Kopf hoch und weitermoshen. (Jochen)

 

 

 

Bewertung:

Jochen6,0 6 / 10


Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 46:56 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 16.10.2020

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