Die vier Jungs aus Colorado sind mit ihrem fünften Album zurück und setzen die Reanimation des altgedienten Thrash Metal fort. Und auch beim 5. Schlag schwächeln sie kein bisschen, sondern zeigen immer wieder etwas mehr von ihrem Talent.
Und dazu gehört nicht nur schnell spielen, auch wenn sie das wirklich hervorragend hinkriegen. Aber auch die Midtemponummern sind voller Energie und Spiellust und sorgen gerne für Abwechslung. Dennoch ist „V“ Alarm, ein Weckruf, eine Warnung vor einer Welt, wie sie schon in den späten Achtzigern prophezeit wurde. Nur gestaltet sich die Situation heutzutage subtiler, erwachsener und vielschichtiger. HAVOK haben sich auf natürliche Art und Weise weiterentwickelt, ihr Songwriting verfeinert und ihre Soundnische gefunden.
Sanchez‘ Gesang lässt sie zwar schnell wiedererkennen, aber in dem Meer an reaktivierten oder auch neu aktivierten Thrashbands fällt es schon manchmal schwer, die nötige Aufmerksamkeit zu erregen. Eine Aufgabe, der HAVOK auf jeden Fall gewachsen sind. Allesamt in den Mittdreißigern besinnt man sich auf das Wesentliche, und dann kommen auch mal Über-Sechseinhalb-Minuten-Songs hervor wie „Panpsychism“. Trotz aller oberflächlichen Härte und Rohheit ist „V“ dennoch introvertierter und weniger plakativ, was wiederum für die Band spricht.
Wer also die bisherige Diskografie der Amis verfolgt hat, kann getrost auch bei „V“ zugreifen, zumal das Coverartwork wirklich beeindrucken kann. Mit der Tour müssen sich sowohl Band als auch Fans wohl noch eine Weile gedulden, aber dann schlagen sie umso härter zu! (Jochen)
Bewertung:
8 / 10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 45:52 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 01.05.2020