Vader - Solitude In Madness

Vader SolitudeInMadnessDas polnische Rollkommando, wie mein Kollege Rainer es treffend nennt, kommt mit dem 16. Studioalbum um die Ecke, und das zu einer Zeit, als scheinbar alles still zu stehen scheint. Nicht so bei den Death-Metal-Veteranen von VADER, die mit aktuell beständiger Besetzung und einem aktuellem Magazin voller Nackenbrechergeschosse aufwarten und der Lethargie ein Ende bereiten.

VADER sind die MOTÖRHEAD des Death Metals, die Grundrezeptur wird nur marginal von Album zu Album verändert. Alleine der Opener "Shock And Awe", den es bereits als Lyrikvideo vorab gab, macht klar, wo hier die Haken hängen. Hochprofessionelles Geballer, feinste Gitarrenarbeit, und das zu einem immer wieder erfrischenden Gesangsstil. Gerade die Stimme von Bandkopf und Gitarrist Piotr "Peter" Wiwczarek macht VADER so einzigartig und leicht wiedererkennbar.

Sonst hat sich nicht sonderlich viel getan bei den polnischen Waffenschmieden, und dennoch freut man sich immer wieder über ein neues Werk des Quartetts, deren Wurzeln in den aufkeimenden Zeiten des Punk und Metal liegen. kein Wunder also, dass auch diese Einflüsse zu hören sind, gerade wenn mal nicht gerade das Gaspedal durch den Straßenbelag gedrückt wird. Das sorgt für Abwechslung und Möglichkeit zu verschnaufen, außerdem steht es dem Gesamtgefüge sehr gut zu Gesicht. Versetzt man sich in die Lage von Anführer Wiwczarek, verwundert es ja nicht, wenn man den Bedürfnissen der Fans nachgibt und die nächste Platte dementsprechend gestaltet. So hat der Erfolg des legendären Knüppelalbums "Litany" auch nach zwei Dekaden gezeigt, dass das Vorgängeralbum "The Emperor" vielleicht etwas zu selten den Antrieb zündete und verleitete folgerichtig zum flotten "Solitude In Madness".

Auch wenn ich vielleicht meine Hauptamtszeit im Death Metal schon ein paar Jahre hinter mir gelassen habe, so muss ich dennoch zugeben, dass VADER mich bisher nie wirklich enttäuscht haben, auch wenn das ein oder andere Album nicht mehr so spannend war, aber dafür sind sie sich selbst treu geblieben und haben ihre konstante Fanbasis nicht hängenlassen. "Solitude In Madness" war die lange harte Zeit im Studio zusammen mit Produzent Scott Atkins wert, und auch wenn das Album in noch weniger aufregenden Tagen entstand könnte der Status Quo unseres Planeten keinen besseren Nährboden bieten für rasenden, wütenden und destruktiven Todesmetall. (Jochen)

 

 

 

 

Bewertung:

Jochen8,0 8 / 10


Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 29:03 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 01.05.2020

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