Archon Angel - Fallen

archonangel fallenWas in der letzten Dekade aus einer Legende wie SAVATAGE geworden ist, stimmt einen als Fan eher traurig als dass es einem vor Enthusiasmus ein Grinsen ins Gesicht treibt. Anstatt einfach mal die Stärken zu bündeln und gemeinsame Sache zu machen, sind die an der Band beteiligten Musiker untergetaucht oder verzetteln sich im x-ten Solo- oder Nebenprojekt.

Auch Zak Stevens macht inzwischen hiervon Gebrauch. Mit seiner Band CIRCLE II CICRLE, die stark von Besetzungswechseln geprägt ist/war, ist es ihm immerhin gelungen mit den ersten Alben an den Spirit der melodischen SAVATAGE Alben wie „Edge Of Thorns“ oder „Handful Of Rain“ anzuknüpfen. Mit jedem weiteren Jahr, das ins Land zog, wurde es zunehmend stiller um diese Band, was wirklich eine Schande ist, denn hört man sich vorliegendes Album hier an, dann merkt man wieder, was für ein grandioser Rocksänger Zak Stevens ist.

Das Problem an der Sache ist aber nun einmal, dass dieses ARCHON ANGEL Projekt noch nicht einmal im Ansatz verdient in einer Reihe mit dem Namen SAVATAGE zu stehen, denn das hier ist lediglich eines dieser typischen Frontiers Projekte, die es wie Sand am Meer gibt, kein Wunder, dass Alessandro Del Vecchio auch im Pressetext erwähnt wird, auch wenn man nicht genau weiß, was er zu diesem Album hier beigesteuert hat. Wenn es um Belanglosigkeiten geht, ist er jedenfalls immer ganz vorne mit dabei.

Ein paar italienische Musiker von Bands wie SECRET SPHERE, DGM oder EDGE OF FOREVER haben „Fallen“, so der Titel des Albums, zusammen mit Zak aufgenommen. Kennen gelernt hat man sich bei der Arbeit zu einem TIMO TOLKKI’S AVALON Album, ebenfalls ein Projekt, das mehr nach gescheiterter Existenz riecht als nach einem würdigen Karriereabschluss.

Ganz so schlecht wie man bis jetzt vielleicht annehmen mag, ist „Fallen“ dann nicht geraten, manche der 10 Songs wären auch bei den CIRCLE II CIRCLE Alben „Watching In Silence“ und „The Middle Of Nowhere“ nicht durchs Raster gefallen, diese Songs finden sich vor allem in der ersten Hälfte des Albums. Und wenn man all diese negative Energie mal ausklammert, dann hat Zak Stevens auch 27 Jahre nach „Edge Of Thorns“ noch eine Stimme, die man sofort erkennt und die eine sehr positive und kraftvolle Ausstrahlung hat. Es hätte also alles so schön sein können!

Das alleine rettet dieses Album schlussendlich aber auch nicht in den grünen Bereich der Bewertung, denn zu viele Songs bleiben nicht wirklich im Ohr, die Band selber kann kaum eigene Akzente setzen, der Sound hätte besser sein können und die Keyboards klingen auch nicht so natürlich wie man sich das erhofft. Die an „Chance“ erinnernden Chöre beim Albumabschluss „Return Of The Storm“ hätte man sich vermutlich auch besser geschenkt. Der Song ist ohne diese Intropassage nämlich wirklich gut.

Vielleicht wäre es da besser gewesen, wenn Zak mal neue Wege gegangen wäre, denn mit Songs und Alben, die an die 90er Jahre SAVATAGE erinnern sollen, kann er eigentlich nur verlieren. (Maik)

Bewertung: 

Maik 20166,0 6 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 50:00 min
Label: Frontiers/Soulfood
Veröffentlichungstermin: 14.02.2020

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