Malignant Tumour - Overdose & Overdrive

Malignant_TumourWas kennt man schon Großes aus Tschechien? Das an Ostdeutschland grenzende Land hat neben seiner historischen Kultur und seiner Sehenswürdigkeiten in der Musikwelt auch so manchen berühmten Komponisten wie Smetana oder Dvořák zu vermelden, jedoch ist die Auswahl an Metalbands doch recht übersichtlich. Da wäre dann nur die Band DEBUSTROL und KRABATHOR zu melden, wobei erstere zwar dort als Pioniere gelten, aber letztere doch den größeren Bekanntheitsgrad innehaben. Doch halt, wenn man schon bei Extrembands ist, darf eine Band nicht vergessen werden: MALIGNANT TUMOUR. Eine ehemalige Grindband, die mittlerweile fiesen Crust'n'Roll macht, ist auch 2013 präsent, und zwar mit dem immerhin schon vierten Album.
Dabei haben sie nicht nur allmählich ihren musikalischen Stil „erweitert" bzw. geändert, sondern sind auch mit wirklich ziemlich allem, was die Tschechei bereist hat, auf Tour gegangen oder haben Einzelgigs gespielt. Von SLAYER über BRUJERIA und sogar die SCORPIONS war alles dabei. Ebenso in Deutschland sind MALIGNANT TUMOR ein Exportschlager und nehmen jede Bühne ein, die sie angeboten bekommen. Nun sind sie ja beim deutschen Label War Anthem Records unter, was ihnen auch zu weiteren Landeseroberungen verhilft. Und ich kann nur sagen: hört und schaut euch die vier Jungs live an. Neben ihrem Hang zu haarigen Verkleidungen und teils übertriebenen Metalsymbolen sind die Mitteleuropäer auch musikalisch und showtechnisch auf jeden Fall einen Besuch wert.

Und schon sind wir dann beim neuen Werk „Overdrive & Overdose". Die Platte ist auf jeden Fall eine ganz große Hommage an MOTÖRHEAD, denn bei aller Ausuferungen sind die 12 Songs fast lupenreiner Rock'n'Roll. Schön dreckig in Szene gesetzt und mit vielen verkrusteten Riffs sowie dem versoffenen Gegröle von Frontmann Bilos wird hier der Spaß zur Musik. MALIGNANT TUMOUR haben sich noch nie zu ernst genommen, weder auf der Bühne noch im Studio, was nicht heißen soll, dass die Aufnahmen nicht sauber und mit der nötigen Ernsthaftigkeit eingespielt wurden. Aber die Tschechen sind und bleiben eine Liveband, eine Band zum Feiern und Abgehen. Da können einem die Plattentitel schon mal zu monoton werden trotz aller Ideen und Abwechslung. Wenn auch der letzte Song „Final Delirium" uns verträumt und verspielt allein lässt, so sind Songs wie „Drinkday" und „Command To Headbang" einfach Live-Brecher, die mehr auf die Bühne gehören denn auf Platte. Aber nichtsdestotrotz ein amtliches Album. (Jochen)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 38:30 min
Label: War Anthem Records
Veröffentlichungstermin: 26.04.2013

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