Nicht ist beständiger als der Wandel. Dieser Sinnspruch trifft momentan in der Medienwelt, genauer gesagt in der Musikindustrie, mehr als vielleicht gewollt zu.
Dank des aktuellen Trends, immer mehr Alben bevorzugt virtuell mehr oder weniger legal auf der Festplatte haben zu wollen als sich die Musik ins Regal zu stellen, gehen die CD-Verkäufe immer mehr in den Keller. Widersacher dieser Bewegung beschaffen sich dagegen eh lieber die Vinylversion ihrer bevorzugten Alben und geben dafür mitunter auch, je nach Ausfertigung, ein bisschen mehr Geld aus als für die schnöde CD-Version.

Somit stehen die Plattenfirmen vor der Frage, wie das ach so knappe Budget für ihre Stars noch ausreichen soll und welche anderen lukrativen Kanäle noch genutzt werden können, um für anständige Verkaufszahlen zu sorgen.

SAMARAH aus dem musikstarken Saarland machen sich im Vorfeld darüber ebenso die ein oder anderen Gedanken. Auch wenn man natürlich ein Label in der Hinterhand anstrebte, um seine Musik anständig zu präsentieren, überdachte man die Lage nach der Veröffentlichung von „The World Stops Turning" über Anstreet Records 2010 und der momentanen Situation, ob der bisher beschrittene Weg der richtige bzw. der gewünschte ist.

Die Entscheidung fiel negativ aus, und so gab es für den Vierer nur einen Weg: Zurück zu den Wurzeln der Musik, zu den Wurzeln der Band und vor allem zu den Wurzeln ihrer Intention, nämlich dass ihre Musik möglichst viel und überall gehört wird.

Somit setzte man sich erneut ins Illinger SU2-Studio und nahm 13 neue Songs unter der Regie von Saarlands Next Topproduzent Phil Hillen auf und verpasste dem ganzen den gewohnt feinen Sound sowie ein professionelles Outfit. Man ging jedoch damit nicht zum Presswerk, sondern lud über das World Wide Web alle potentiellen Hörer ein, dass Werk mit dem Titel „Beyond Boundaries" kostenlos auf ihrer Website www.samarah.de herunterzuladen. Nach einem kurzen Statement zu dieser Idee kann man sich dort in hoher mp3-Qualität das komplette Album unkompliziert und ohne Haken herunterladen und anschließend genießen.

Demnach gibt es also kaum einen Grund, sich diese Musik nicht mal anzuhören. Der Geschmack entscheidet letztendlich über Gefallen oder Nichtgefallen, aber zweifelsohne haben SAMARAH Hitpotential und zeugen von einer starken musikalischen Reife. Kommerzieller Erfolg bliebe dem Quartett auch bestimmt nicht vorenthalten, denn die meisten der 13 Stücke haben ordentliches Radiopotential, wenn es auch hier und da mal etwas hart und ruppig wird. Der hohe Standard von SAMARAH wird fortan gehalten und kann bestimmt auch weiterhin für gut besuchte Konzerte sorgen.

Dem Beispiel von SAMARAH sollten so manche saarländische, aber auch internationale Musiker folgen, die zuweilen allzu verkrampft am Erfolgsrezept herumdoktern, was leider letztlich oft zu Lasten der Musik ausgeht. (Jochen)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 37:48 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 03.10.2011