Alle negativen Befürchtungen, die man ja bei lange getrennten Bands hat, werden schon zu Beginn zerstreut. Dem geneigten Hörer wird bereits mit „Monkey" ein wirklich guter Eröffnungstitel präsentiert. Es ist zwar keine Übernummer, aber was ein wenig an Qualität fehlt wird durch die knallende Produktion wieder ausgeglichen.
So richtig rund geht es dann aber mit dem direkten Nachfolger, denn „Target" wirkt wie eine Zeitreise in die 80er und versprüht während der Strophen sogar ein ganz klein wenig Südstaaten-Gefühl. Richtig gut! Aber auch nachfolgend gibt es kaum abfallende Songs. Ob nun „Fools Bleed", „Hail Hail" oder das sehr melodische „World goes Round", einfach nur unglaublich. Paradoxerweise ist die einzige Ballade, „Falling Down", das einzige unnötige Stück auf der Scheibe, da es viel zu austauschbar und ausgelutscht klingt.
Es mag zwar eine Plattitüde sein, aber das Quintett aus Oregon schafft den viel zitierten Spagat zwischen Vergangenheit und Moderne. Diese Scheibe reiht sich problemlos in eine Reihe mit den voran gegangenen Alben ein. Möglich, dass die Truppe keinen solchen Hit wie „I'll be there for You" mehr haben wird, aber mir ist das auch egal. Hier kann man sehen, wie eine alte Band ohne jegliche Nostalgie oder aber krampfhafter Anpassung ein Album herzaubert, dass wie aus einem Guss dröhnt. Applaus! (David)
Bewertung: 8,5 / 10
Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 48:42 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 13.05.2011