Helheim machten schon Viking Metal, also noch kaum jemand diesen Begriff verwendet hat. Auch wenn Sie rein musikalisch wohl eher zum Black Metal zu zählen sind, so sind sie ein wahrer Lichtblick in der mit reihenweise miesen Bands besetzen Viking Metal Szene. Die letzten 3 Jahre war es relativ ruhig um HELHEIM (bis auf die EP "Åsgards Fall" im letzten Jahr), aber dafür melden sich die Norweger nun mit einem Paukenschlag zurück. „Heiðindómr Ok Mótgangr“ kann so ziemlich alle Erwartungen, die man an das neue Album hatte, übertreffen. Zwar braucht das Album eine Weile, bis es sich mit seiner Komplexität vollständig erschließt, aber dann ist einfach nur noch stark. Düster und böse ist man nach wie vor und doch haben die Songs einen unglaublichen Groove. Sei es jetzt das absolut geniale, schon auf der EP "Åsgards Fall" enthaltene „Dualitet Og Ulver“ (Anspieltip!), dem Hoest, umstrittener Sänger der nicht minder umstrittenen TAAKE, seine Stimme leiht oder auch „Viten Og Mot (Stolthet)“ das mit düsteren Hörnerklängen und Spoken-Word-Passagen seine ganz eigene dunkle Atmosphäre schafft. Auf dieses Stilelement setzt man auch bei „Viten og Mot (Årvåkenhet)“.Aber schon mit dem Opener „Viten og Mot (Sindighet)“ kann man von der ersten Sekunde an überzeugen. HELHEIM begeistern mit einer Mischung aus fiesem Black Metal und progressiven, ja fast jazzigen Elementen. Und das alles hat man mit absoluten Ohrwurmmelodien und herrlich aggressiven Vocals garniert. Auf diesem Album steht nicht ein einziger schlechter Song. Man kann es wieder und wieder hören und sich völlig in der Musik verlieren.
Mit Songs wie „Maðr“ wird man dann wieder etwas schneller und heftiger, hat einen richtig genialen Banger geschrieben. Aber auch „Viten og Mot (Årvåkenhet)“ schlägt in diese Kerbe bevor es von den Spoken Word-Parts etwas ausgebremst wird.
Auf englische Texte hat man bei diesem Album komplett verzichtet, aber die würden das Gesamtbild auch nur zerstören. „Heiðindómr Ok Mótgangr“ muß so sein, wie es ist. Tatsache ist: Fans von Helheim können hier bedenkenlos zugreifen. Und auch alle anderen, die nur entfernt etwas mit Black Metal anfangen können, sollten dieses Album mal antesten. (Anne)
Bewertung: 8,5 / 10
Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 53:03 min
Label: Spinefarm Records
Veröffentlichungstermin: 27.05.2011
