Ja, ich habe das Debüt "Invisible Caine" von NIFTERS auch nach mittlerweile genau zwei verstrichenen Jahren noch im Ohr; die Schweden überraschten mich auf ihrem Erstwerk mit gekonnter Balance zwischen Melodie und Härte und ließen so bei Ankündigung des Nachfolgers "Zalvatore Caine Incorporated" die Spannung steigen.

Sollte das Top-Niveau gehalten werden, steht uns bald eine Band ins Haus, die auch europaweit für Aufsehen sorgen wird. Aber immer langsam mit den alten Gäulen, soweit sind wir sicher noch nicht! 

Jedenfalls beginnt "Zalvatore Caine Incorporated" mit einem Paukenschlag: Nach dem aggressiven Intro "Time-Life-Time" prügelt auch "Cancervive?" teilweise in ungewohnt punkigen Sphären - das gab´s in dieser Form auf dem Debüt nicht! Geblieben ist allerdings der teils schrille, teils nasale Gesang, eines der Hauptmerkmale der Band - nicht jedermanns Sache, aber erträglich. 

Dann die Kehrtwende: "Parrhesi´A" schwelgt nach dem stampfenden "The Cattle" urplötzlich in alternativen Emo-Kreisen; "The Caviller In Dystopia" haut in die gleiche Kerbe, "Feathers And Tar" kommt ein wenig belanglos daher, bevor "Next Stop Devastation" wieder den nieten-besetzten Baseballschläger auspackt.
"Prescripted Hologram" sticht dann gegen Ende der halbstündigen Scheibe noch einmal mit feinem Refrain heraus; aber rettet die Scheibe nicht übers obere Mittelmaß hinaus.

Eine strange Mischung, das! Deshalb befinden sich NIFTERS auch auf einem Schlängelkurs, der nicht auf voller Länge begehbar ist - das gelang auf dem Debüt irgendwie besser und vor allem griffiger. Schlecht ist "Zalvatore Caine Incorporated" bestimmt nicht, aber auch kein erneutes Glanzlicht. Weiterhin ist die zu kurze Spielzeit mit etwas mehr als einer halben Stunde zu bemängeln - dafür gibt man nur schweren Herzens 15 € aufwärts aus. Es bleibt also ein wenig die Ernüchterung, schade! (Brix)

Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 32:05 min
Label: Killer Cobra Records
Veröffentlichungsdatum: 23.04.2010