Die polnischen Death Metaller MOON haben schon sehr lange nichts mehr von sich hören lassen. Seit ihrer Gründung 1996 als Nebenprojekt von Doc (u.a. VADER) und Cezar (u.a. CHRIST AGONY), haben sie lediglich zwei vollwertige Alben herausgebracht, das letzte davon 1999,
kurz vor der Auflösung von MOON.
Doch nun, über ein Jahrzehnt danach, kurz nach der Wiedervereinigung 2009, gibt die Kombo wieder ein Lebenszeichen von sich. Nicht jedoch – wie man meinen könnte – mit einem neuen Album, sondern mit einer kleinen Sammlung, welche die mit zwei Alben recht übersichtliche Diskografie dieser Band enthält.
„Devil’s Return“ heißt dieses 2-CD-Release, welches das Debütalbum „Daemon’s Heart“ (1997) und ihr letztes Full-Length-Album „Satan’s Wept“ (1999) mehr oder weniger miteinander vereint.
Geboten wird durchweg melodisch geprägter, tiefschwarzer Death Metal.
Dabei merkt man, wenn man sich die zwei CDs unmittelbar nacheinander
anhört, eine Entwicklung, wie sie wünschenswerter nicht sein kann.
Auf „Deamon’s Heart“ hört man größtenteils relativ belanglose, sich
ständig wiederholende Riffs, welche die Songs dominieren. Es sind nur
sehr wenige Soli zu hören, die zudem auch noch absolut langweilig sind.
Das schlimmste Übel ist jedoch der Keyboarder, der fast schon
willkürlich irgendwelche Melodien in die Musik reinpackt, die eigentlich
durchweg überflüssig und nervig sind.
Glücklicherweise sind sowohl der Drummer als auch der Sänger sehr
bewandert was ihre musikalischen Fähigkeiten anbelangt, weshalb die
erste CD dann doch irgendwie hörenswert ist.
„Satan’s Wept“ geht da schon anders ab. Nun mit etwas ausgefeilteren
Riffs, die oftmals in komplexere Läufe münden, und durchweg schnelleren
Rhythmen wurde hier etwas schwarzmetallischer geprägtes Material
verwurstet. Besonders erfreulich dabei ist die vornehme Zurückhaltung
des Keyboarders, der nun lediglich ab und an ein paar kurze Läufe zum
Besten gibt.
Zusätzlich geben Sänger und Drummer wieder ihren Senf dazu,
wodurch einem schönen, dreckigen Death/Black Metal Album noch der
letzte Schliff verpasst wird.
MOON gibt es ja nun seit gut einem Jahr wieder. Von dem her steht zu
vermuten, dass „Devil’s Return“ eine Art Werbegag ist, der den Namen
dieser Band wieder in die Münder der Öffentlichkeit befördern soll.
Mich persönlich macht dieses Release auch etwas neugierig auf das
kommende Album von MOON, „Lucifer’s Horns“, womit die Band wohl auch das
erreicht hat, was sie mit dieser „Best-Of-Compilation“ erreichen
wollte. (Jannick)
Bewertung: 6,5 / 10
Anzahl der Songs: 22
Spielzeit: 73:46
Label: Witching Hour Productions
Veröffentlichungstermin: 10.04.2010
