So sei es, dass die 10 Songs von „La Puta Y El Diablo“ musikalisch zwar nicht unbedingt das Ei des Kolumbus verkörpern, aber gerade durch den „Fremdsprachen“gesang dennoch innovativ und frisch klingen, dazu noch musikalisch abwechslungsreich und breit gefächert. Gut, es gab und gibt schon einige Bands, die in ihrer Landessprache intonierten, wie z.B. SEPULTURA, die demnächst diesen spanischen Act mit auf Europatour nehmen dürfen, aber auch das artverwandte Portugiesisch klang schon nicht gerade verständlich, jedoch erfüllte es seinen Zweck, plakativ rüberzukommen und hasserfüllte Textzeilen kompromisslos lautmalerisch darzustellen. Die brasilianische Hardcorelegende RATOS DE PORAO ließ damals sogar den Deal mit Roadrunner platzen, weil sie es nicht einsah, für internationale Verständlichkeit und großen Erfolg ihre ach so schöne Muttersprache durch halbgares Penglisch zu ersetzen. HAMLET scheinen damit den Höhepunkt in der 20jährigen Karriere zu besiegeln.
Schließlich können auch manche deutsche Bands wie etwa Sodom ihre sprachliche Herkunft kaum leugnen („se Dess rrings se Bell!“) und sollten ebenso besser bei der Muttersprache bleiben.
Bei HAMLET geht es auf jeden Fall recht mannigfaltig zu, von traditionellem Metal über Speed und Thrash bis hin zu death-anmutendem Geballer ist alles vorhanden, alles schön im modernem Soundgewand gehüllt und abgesehen vom Gesang nur spartanisch an die spanische Musikkultur erinnernd.
Mitverantwortlich für Mix und Mastering zeigt sich Logan Mader, bekannt als Ex-Machine-Head-Axthalter und Mitstreiter bei Cavalera Conspiracy. Auch das gibt schon eine klare Marschrichtung für die Band aus Madrid vor..
So bleibt mir zum Schluss nur noch ein Zitat der Band zu verwenden: „It doesn’t matter if you don’t speak Spanish… you will understand.“ Auch wenn es ein paar Durchläufen bedarf. (Jochen)
Bewertung: 7 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 53:59 min
Label: Roadrunner Records
Veröffentlichungstermin: 2009