Jungle Rot - What Horrors Await

Jungle Rot - What Horrors AwaitDas stumpfe Quartett aus Wisconsin ist zurück und macht einmal mehr keine Gefangenen.
Auf diesem sechsten Album sind wieder einmal alle Trademarks der vier Amis zu finden:
Eingängige Riffs, herrlich stumpfe Songstrukturen, jede Menge Groove und Brutalität, welche dieses Mal sogar mit diversen Melodieelementen und Thrash-Parts vermengt wurde.
Man bekommt also alles was man von den Jungs erwartet hat und sogar noch ein bißchen mehr. Was sich nämlich auf dem Vorgängeralbum "War Zone" bereits angekündigt hat, wurde dieses Mal noch etwas ausführlicher ausgebaut: Zwischen stumpfen Bolzparts und brutalen Grooves werden nämlich, wie schon erwähnt, vermehrt melodische Parts und Thrash-Riffs eingebaut, die in der Vergangenheit in diesem Ausmaße nicht zu finden waren. Die Thrash-Schlagseite gipfelt dann gegen Ende der Platte sogar in dem grandiosen Destruction-Cover "Invincible force".
Diese Entwicklung war aber nur logisch, da sich die Band sonst früher oder später mit ihrem stark eingegrenzten Themengebiet in einer Sackgasse verlaufen hätte. Von daher ist diese Entwicklung äußerst begrüßenswert, da man trotz allem den alten Fans zu keiner Zeit vor den Kopf stößt, weil alle alten Elemente nach wie vor noch vorhanden sind. Jungle Rot sind nämlich immer noch stark im Underground verwurzelt (daran rütteln auch die dämlichen Voice-over der Promo-CD nicht, wie man sie sonst nur von großen Bands gewohnt ist) und thematisieren wie auch schon auf allen Alben zuvor den Krieg mit all seinen Facetten. Die Songs walzen wieder einmal mit äußerster Brutalität über den geneigten Hörer her, dass es eine wahre Freude ist, dem brutalen Old School-Massaker der Amis zu lauschen. Hier wird den ganzen neuartigen amerikanischen, sogenannten Brutal Death Metal-Bands erneut der Stinkefinger entgegen gestreckt, da man zeigt, dass wahrer brutaler Death Metal keine Guttural-Vocals, Slamparts oder technische Ballerogien benötigt. Nein, die wahre Brutalität liegt in simplen, eingängigen Songs, verständlichen, aber trotzdem brutalen und aggressiven Vocals und fett walzenden Riffs. Genau das beweisen Jungle Rot wie kaum eine andere Band heutzutage.
Einziges Manko ist dieses Mal die Produktion, die etwas zu steril und glattpoliert für eine derartige Old-School-Kapelle klingt. Nach mehreren Durchläufen gewöhnt man sich aber an den ziemlich klaren Gitarrensound und die dominant ballernde Double-Bass-Drum, so dass auch dies keinen allzu großen, negativen Schatten über das wohl erwachsenste Jungle Rot-Album wirft.
Wer also schon mit dem alten Material der Jungs vertraut ist, kann bedenkenlos zugreifen und auch alle anderen Old School-Death Metal-Fans die auf Obituary, Massacre, Brutality oder alte Six Feet Under stehen, sollten mal ein Ohr riskieren. (Leimy)

Bewertung: 8/10

Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 41:31 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 30. April 2009


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