Sick City - Nightlife

sick_city-nightlife.jpgDie Musiker von SICK CITY aus Winnipeg, Kanada sind zum Teil alte Hasen im Biz. Auch wenn diese Band an sich erst seit wenigen Jahren besteht, haben die Mitglieder schon über 1000 Gigs auf dem Buckel und spielten zum Teil in Bands wie THE NOVELLA, THE RECOVERY und FAST TRACK, die hierzulande allerdings (vor allem für den Metaller) unbekannt sein dürften.
Somit ist auch klar, dass es hier keinen Metal zu hören gibt, das Zauberwort lautet "Alternative" mit leichten Punk- und Emo-Anleihen. Klar, das gab´s mittlerweile schon über ölftausend Mal. Also müssen die Kanadier die Ärmchen hochkrempeln und etwas Besonderes bieten, was ihnen, das nehme ich einfach schon mal vorweg, auch gut gelungen ist!

Schon der Opener "Antoinette" geht einem so unverschämt ins Ohr, dass man beim zweiten Refrain schon mitsummen kann! Ein Einstand nach Maß würde ich da sagen. Das Organ von Josh Youngson bietet zwar keine besonderen Eigenschaften und ist der Mucke entsprechend angepasst, aber nervt deshalb zu keiner Phase von "Nightlife", was ein ganz großer Vorteil bei solch gearteter Mucke ist.
Nach soliden Titeln wie "XX & XY" und "Turning Heads" kommt mit "Killing ourselves to feel" das nächste große Highlight: Ein grooviger Rocker mit super Refrain und nettem Singalong...ein weiterer fieser Ohrwurm, den ich nicht mehr aus dem Schädel bekommen kann!
Manchem wird das Ganze zu glatt und zu poppig sein, aber die Leichtigkeit, mit der hier die Melodie-Salven abgefeuert werden, beeindruckt mich doch sehr! Hier sitzt fast jeder Hook, jede Gesangslinie prägt sich im Hirn ein und lodert in jedem Song das 40-minütige Feuer an.
In der Mitte der Scheibe befindet sich mit dem Titeltrack ein kleines Instrumental-Interludium, bevor "Millions" mit geilem Riff das nächste Prachtstück einläutet, das mit "The Heist" einen würdigen Nachfolger bekommt....wie kann man nur soviele Hits schreiben?
Verdammt, mein Hirn versülzt bei dieser Scheibe! "Moving, not moving forward" heisst das nächste nach vorne treibende Zuckerstück. Diese Scheibe macht echt süchtig. Ich brauch Insuliiiiin!
Selbst die Halbballde "City Lights" mit Klavier und Frauenbeistand weiß zu gefallen und kommt unkitschig daher. Kurz vor dem Ende wird es mit "Tora, Tora, my dear Tora" sogar ein wenig heftiger, wenn die aggressiven Vocals einsetzen.
Der Bonus-Track "Money like to party" rundet das Nachtleben passend ab, und stockt die Spielzeit ein wenig auf.

Der gemeine Metaller dreht sich angewidert weg, SICK CITY wird ihn gewiss nicht anmachen. Aber Freunde von punkig-poppiger Musik, guten Melodien (ich schreibe absichtlich nicht Emo, da hier keinesfalls gejammert, sondern gerockt wird!) werden mit SICK CITY einen neuen Favoriten entdecken.
Ausserdem: Hier kehrt zu keiner Phase von "Nightlife" so etwas wie Langeweile ein: 40 Minuten locker-flockig dargebotene Rock-Unterhaltung findet man heutzutage zwar desöfteren, aber bestimmt nicht mit dieser Hit-Dichte.

(Brix)

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 39:46 min
Label: Trustkill/SPV
Veröffentlichungstermin: 16.11.2007

 

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