Los Angeles - Los Angeles

Los Angeles Michele Luppi bekleidet hauptamtlich die Position des Sängers bei den hierzulande (erfreulicherweise) weitestgehend unbekannten VISION DIVINE. Dessen ungeachtet hat der Gute eine durchaus hörenswerte Stimme – und so war es nur eine Frage der Zeit, bis sich dies in einem „Solo“-werk niederschlägt. Für LOS ANGELES (mehr Projekt als Band) hat Frontiers Records dann vorsichtshalber alles aufgefahren, was einigermaßen Rang und Namen hat – und so liest man bekannte Namen wie Greg Giuffra (ex-HOUSE OF LORDS), Tommy („hat auf über 1000 Alben mitgespielt“) Denander oder auch Frontiers Haus-und-Hof-Produzent Fabricio Grossi. Luppi & Co. wollen mit LOS ANGELES eine persönliche Hommage an die AOR-Größen schaffen – ob ihnen das gelungen ist? Majestätisch geht es mit dem Intro vom Opener „I Will Carry You“ los – und danach entwickelt die Nummer einen ohrwurmverdächtigen Sound, rockt amtlich und ansprechend durch die Boxen und zeigt insbesondere Sänger Michele in bestem Licht. Gut, die dezent eingestreuten Backing Vocals sind vielleicht etwas kitschig geraten, ansonsten hat die Nummer aber das Zeug zu Höherem. Nach den Aufnahmen zum Opener muss im Studio etwas Schreckliches passiert sein – vielleicht sind Außerirdische gelandet und haben bei sämtlichen Beteiligten Gehirnsubstanz abgesaugt – jedenfalls fällt die Qualität fast sämtlicher nachfolgender zehn Tracks so deutlich ab, wirken die Stücke regelrecht lieblos zusammengestrickt, dass man sich wundert, wie der Opener wohl zustande gekommen sein mag. Das soll nicht heißen, dass die Songs „schlecht“ sind, sie sind nur einfach „unspektakulär“. „I Must Be Blind“ kommt zwar flott daher und „Last Chance“ sticht nochmal ein wenig durch ein interessantes Arrangement aus dem Durchschnitt heraus – aber den Rest hat man so oder so ähnlich im Zuge des letzten oder vorletzten AOR-Veröffentlichungsschwungs schon zig-Mal gehört. Gut – betrachtet man das mal global, gab es im Prinzip seit der Punkbewegung wenig wirklich Innovatives auf dem Musiksektor – aber LOS ANGELES schaffen das Kunststück, wirklich sprichwörtlichen „Durchschnitt“ aufzutischen – „When You Think Of Me“ klingt nach dem ersten Takt bereits so, als hätte man sich vor zehn Jahren bereits daran satt gehört. Für ein wenig Spielfreude sorgt dann nochmal „One More Try“ – und eigentlich liefert Sänger Michele ja auch eine gute Performance ab, kann aber auch nicht viel dazu beitragen, das mittelmäßige Songwriting auszubügeln. Netter Versuch von Mr Luppi, der wie erwähnt stimmlich durchaus in einer besseren Liga spielen kann, als das vorliegende „Los Angeles“. Melodic Rock-Veröffentlichungen gibt es zur Zeit wieder einmal wie Sand am Meer – und um Aufzufallen und zu Begeistern muss man eben mehr abliefern als grauen Durchschnitt. Dass sie es können, zeigen die Herren mit dem Opener… aber leider auch nur dort. (Naglagor)

Anspieltipps: „I Will Carry You“, „Last Chance”, „One More Try”


Bewertung:   5,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 51:12 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 06.07.2007

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden