Apocryphal Voice - Stilltrapped

Juhani Jokisalo, ein mit der Metal-Szene, seiner alten Band, der Gesellschaft und eigentlich der gesamten Welt unzufriedener Geselle finnischer Abstammung verwirklicht seine musikalischen Visionen. APOCRYPHAL VOICE nennt er das dann und siedelt sich musikalisch irgendwo zwischen BURZUM und NICK CAVE an. Meint zumindest das Promo-Schreiben, aber letzteren Einfluss kann ich da eigentlich null vorfinden.
"Stilltrapped" markiert nun nach einer gefloppten MCD das zweite Release. Und schnell wird klar, warum das erste Teil floppte. Beginnt der Opener "Trapped under the iron sky" noch schön düster-doomig , fängt der Song aber auch schon nach 2 Minuten zu nerven an. Schuld daran sind das ewige Rezitieren (von Gesang nicht zu sprechen!) von Mastermind Juhani und der schepprige Schlagzeug-Sound Marke "Schimmel-Schmidt-Productions".
Genauso verhält es sich mit den weiteren Tracks: Nach 1 Minute hat man bereits alles gehört und quält sich den Rest der Tracks nur noch durch das Prozedere. So richtig anstrengend für die Lauscher wird´s dann in "SideShow": Den kompletten Track über begleitet eine Rum-Ta-Ta-Orgel und man findet sich gewissermaßen auf dem audiellen Freak-Jahrmarkt wieder. Das muss man zwar erstmal muskalisch umgesetzt bekommen, aber hören will so etwas eigentlich keiner.
Garniert mit obskuren Instrumentals ("Dance of the Phantoms", "March towards hell") wird die Platte von Track zu Track anstrengender. Kurz vor Schluss gibts dann auch noch den obligatorischen 12-Minuten Langweiler "Dry sound of rusty nothingness" und den Rausschmeisser "Burden"... aber da werden die meisten eh schon abgeschaltet haben.

Wenn man wie Herr Jokisalo die ganze Welt so satt hat, sollte man seinen Frust ablassen. So weit so gut. Aber dieser vertonte B-Movie ruiniert lediglich Nerven und wäre besser wie im Albumtitel beschrieben, Gefangen gehalten geblieben. Wahrscheinlich war die letzte Wodka-Charge etwas zu Methanol-haltig, keine Ahnung. Würde dieses Desaster aber immerhin im Ansatz erklären.
Wo ich die zwei Punkte der Bewertung jetzt genau herhole, weiss ich auch nicht mehr so wirklich, aber ich glaube halbwegs so etwas wie Songansätze ausgemacht zu haben.

(Brix)

Bewertung: 2 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 58:32
Label: Soulfood
Veröffentlichungstermin: 23.03.07

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