Sear - Lamentations Of Destruction

Irgendwie wirkt es doch recht befremdlich, wenn sich Todesmetaller der satanischen Thematik bedienen und dabei Ausflüge in den doch so naheliegenden Black Metal scheuen, wie der Teufel das Weihwasser.
Genau so verhält es sich mit der fünfköpfigen finnischen Kombo SEAR, die mit "Lamentations Of Destruction" ein knüppelhartes Stück Death Metal an den Start bringen, dem es an wenig fehlt. Ich weiss nicht, ob SEAR das spärlich eingesetzte Stilmittel des Kreischgesanges nur verwenden, um ihr Eisen zu schwärzen, oder ob dafür weitere mir verborgene Beweggründe existieren.
Wie dem auch sei, so gelingt der Schritt in die Hölle jedoch zu keinem Zeitpunkt und man versorgt den hungrigen Hörer ausschliesslich mit brutalem Todesstahl, wie er technisch ansprechender nur selten daherkommt.
Schwere Gitarrenläufe, die ihre Tempomodi von jetzt auf gleich komplett wechseln können, dazu von schleichend bis rasend pendelndes Schlagzeugfeuer und der angesprochene, variantenreiche Gesang - diese Zutaten genügen, um mich von der Qualität von "Lamentations Of Destruction" zu überzeugen und mich für SEAR zu begeistern.
Die knackige Produktion rundet dieses kleine Meisterwerk letztlich gekonnt ab.

Als Fazit steht fest, dass SEAR aktuell zum qualitativ Hochwertigsten zu zählen sind, das die Metalszene aufzubieten hat.
Kreativität und Spielfreude stehen an erster Stelle, Eigenständigkeit und Identität leider etwas weiter hinten. So bleibt zu hoffen, dass die Finnen angesichts der bislang doch eher schüchternen Promotion nicht im Ozean der Death Metal-Releases ertrinken werden, denn dass sie schwimmen können, das stellen SEAR eindrucksvoll unter Beweis. (Bluttaufe)

Bewertung: 9,0 / 10


Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 37:50 min
Label: Dynamic Arts Records
Veröffentlichungstermin: 09.03.2007
Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden