Children Of Bodom - Are You Dead Yet?
Überhaupt geht man auf dem aktuellen Album wesentlich rhythmusbetonter zu Werke als vorher: So präsentiert sich gleich der Opener "Living Dead Beat" vertrackter und weniger eingängig, hat aber in der Strophe ein Kopfnicker-Riff im Gepäck, das es in sich hat. Grandios auch die Solostelle gegen Ende des Songs, anhand der Alexi Laiho, Neuzugang Roope Latvala und Janne Wirman ihr technisches Können unter Beweis stellen.
Gleiches gilt dann für das Titelstück: Rhythmische Strophe im Wechsel mit fließenderem Refrain, wobei hier auch wieder die typischen Shouts vom Rest der Band eingesetzt werden.
"If You Want Peace... Prepare for War" drückt dann nochmal mehr aufs Gas, geht wegen seiner abgehackten Rhythmik und seiner eher Bodom-untypischen Harmonien nur schlecht ins Ohr und benötigt den ein oder anderen Durchlauf mehr.
"Punch Me I Bleed" ist dann der langsame Quotenstampfer im Stile von "Angels Don´t Kill", hat aber ansonsten keine großen Überraschungen parat.
"In Your Face" ist neben "Trashed, Lost & Strungout" der zweite Song, den die Allgemeinheit in Form einer Singleauskopplung schon kurz vor dem Albumrelease präsentiert bekam. Und die Entscheidung zur Single kam wohl auch nicht von ungefähr: "In Your Face" ist wohl der eingängigste Song des Albums, mit einem besonders melodisch/harmonischen Refrain und einer starken Solostelle von Keyboards und Gitarre. Stark!
"Next in Line" und "Bastards Of Bodom" bringen dann auch nichts großartig neues, wobei die Finnen bei "Next in Line" einmal schön bei sich selbst klauen (das darf ja wohl erlaubt sein) und "Bastards of Bodom" mit den abgefahrenen Keyboardsounds etwas zu sehr für Moderne sorgt. Ansonsten gibts hier endlich wieder typische Bodom-Melodien zu hören.
Das bereits erwähnte "Trashed, Lost & Strungout" wurde bereits 2004 als Vorbereitung auf das komplette Album als EP veröffentlicht und bildet mit mehr Melodien und straighteren Riffs stilistisch den Spagat zwischen "Hatecrew Deathroll" und dem aktuellen Album.
Mit dem durchschnittlichen "We're Not Gonna Fall" gibt's dann nochmal einmal einen schönen Mix aus treibenden Riffs und schönen Melodien, bevor nach bereits 37 einhalb Minuten der Vorhang fällt.
Starke Songs mit einer ultrafetten Produktion - was gibts da schon zu bemängeln? Eigentlich nichts, wäre da nicht der Wunsch nach ein paar typischen Children of Bodom-Hits der Marke "Warheart" oder "Hatebreeder". Doch so klingen Children of Bodom anno 2005 nun mal, daher sollte der Hang an alten Liedern bei der Kritik eines neuen Albums nicht überhand nehmen. (Mika)
Bewertung: 8,5 / 10
Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 37:25 min
Label: Spinefarm/Universal
Veröffentlichungstermin: 19.09.2005
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- Kategorie: CD-Reviews