Warpath - Filthy Bastard Culture

WARPATH FBCZu ihren Anfangstagen wurden sie als die deutschen CARNIVORE gehandelt, weil ihre Musik so dermaßen mit Hass vollgestopft war, wie es sonst nur bei ihren Kollegen aus Brooklyn vorkam. Immerhin schafften sie zwei Alben mehr vor der Bandauflösung 1996. Nach knapp 20 Jahren war dann aber wieder Auferstehung angesagt, man könnte es dem allgemeinen Trend der Szene schulden, aber die Band war danach nicht mehr die selbe.

 

Besetzungswechsel zeichneten den Werdegang der Band in den Neunzigern aus, der Hass der Musik schien sich auch intern zu verbreiten. Die zerrüttete Band konnte auch nach einem Sängerwechsel keinen Boden mehr gewinnen, doch Anfang 2015 war das Konstrukt für eine neue Version mit Originalsänger Dirk „Dicker“ Weiss fertig gestellt, so dass es zwei Jahre tatsächlich zum Comeback-Album „Bullets For A Desert Session“ kam. Weiss war allerdings der einzige Überlebende der Bandhistory, dennoch klang das Album recht brutal wie damals.

Von diesem lupenreinen Hate Metal wandte man sich allerdings 2018 etwas ab und besann sich wieder auf die Anfangstage, bei denen noch viele Power Metal-Elemente die Musik definierten. Somit ist „Filthy Bastard Culture“ gar nicht mal so ein dunkler Brocken Widerwärtigkeit geworden wie der Titel es verheißt. Dirks Gesang ist der stärkste Wiedererkennungsfaktor, die sägenden Gitarren und die treibende Rhythmusfraktion lassen dahingehend auch keine Wünsche offen, aber dennoch variiert der Stil doch im Gegensatz zu den Frühwerken oder auch dem Vorgängeralbum. Das heißt natürlich nicht, dass man den Planeten und seine Bewohner auf einmal nicht mehr hasst, man geht die Sache nur etwas subtiler an. Gerade der Gesang hat sich da eher auf Melodien mit Wiedererkennungswert konzentriert, aber auch die melodiösen Gitarren bringen etwas Abwechslung ein.
Mit dem CD-Bonustrack „Nebelkrähe“ findet man sogar den ersten deutschsprachigen Song auf dem Album.

Dennoch bleibt beim Durchhören nicht wirklich was hängen. Zum einen hat man all das schon gehört, manchmal auch besser dargestellt, zum anderen fehlt da irgendwie der rote Faden. Irgendwie passt es da hinten und vorne nicht in ein stimmiges Bild, auch wenn die Ideen bestimmt nicht schlecht sind. Es bleibt spannend, wie lange die Reunion-Phase von WARPATH anhält, immerhin sind sie ja doch auf den größeren Festivals ein gern gesehener Gast. Allerdings werden da wohl doch eher die Frühwerke gewünscht werden. (Jochen)

 

 


Bewertung:

 

Jochen6,0 6 / 10

 


Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 62:23 min
Label: Massacre Records
Veröffentlichungstermin: 23.11.2018

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden