ICON + Zerogod + Torment Of Souls + Badoc (28.01.2006, Illingen)

Die saarländischen Szene-Urgesteine von ICON haben Ende letzten Jahres ihr Debut-Album "Blindzone" veröffentlicht. Aus diesem Anlass hat die Band nun etwas verspätet eine Releaseparty organisiert, um gemeinsam mit drei anderen Bands die Veröffentlichung gebührend zu feiern und ihr Album der Öffentlichkeit offiziell vorzustellen. Den Anfang machen dann BADOC aus Wittlich. Vor etwa bis dahin nur 30 Anwesenden startet die doch recht junge Band etwas hölzern in ihren Auftritt und hält sich bewegungstechnisch arg zurück. Ihr recht straighter Melodic Death Metal mit Kreischgesang sowie auch die Coverversion von Kataklysms "As I Slither" gefällt ganz gut, so dass die Band mehr als nur Höflichkeitsapplaus erntet und ab dem 4 Song zunehmend auftaut. So darf die Band am Ende ihres Sets nach einigen zaghaften Zugabe-Rufen auch noch einen nachsetzen.

Badoc Badoc

Wie es dann richtig geht, zeigen TORMENT OF SOULS aus Utscheid. Nach einer recht langen Umbaupause, bahnt sich die blutbesudelte Band mittels einer Kettensäge den Weg durch den inzwischen gut gefüllten Konzertraum und brennt danach ein wahres Old-School-Death Feuerwerk ab. Die Sickos und Gorefetischisten zeigen sich dabei äußerst bewegungsfreudig, nutzen den geringen Platz voll aus und posen dabei um die Wette. Zwischen den Songs hält Sänger Jochen Hamper das Publikum permanent mit frechen Ansagen oder kleinen Anekdoten aus dem Leben bei der Stange oder knuddelt auch mal den reichlich zerpflückt und blutig aussehenden Teddybären - Kult! Der blutige Vierer verzichtet bei den Songs fast komplett auf die ersten beiden Alben und spielt neben den Songs "Autopsy", "Die Hure" und "Mr. Death" von der aktuellen 3-Track Mini-CD "Faces Of Death" nur unveröffentlichtes Material und mit "Satan Calls" im Zugabenteil einen Song vom noch unter dem Namen "Torment" veröffentlichten Album "Out Of Darkness".
Bärenstarker und fesselnder Auftritt! Die Konzerte von TORMENT OF SOULS solltet Ihr Euch in Zukunft DICK im Kalender anstreichen!

Torment Of Souls Torment Of Souls

An ZEROGOD danach scheiden sich die Geister. Der Vierer aus dem nahe gelegenen Pirmasens in der Pfalz beschränkt sich musikalisch auf einfachsten Death Metal recht eintönigster Gangart. "Die sollen ja auch grooven", lass ich mir nach dem Konzert sagen. Grooven ja, aber das geht auch abwechslungsreich und ohne stolpernden Drummer. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Band nahezu gar nicht bewegt, Basserin Nicole, die einzige mit langen Haaren an der Bühnenfront, sogar regelrecht gelangweilt ihren Bass zupft.
Komikpunkte kann die Band allerdings mit ihrem Anti-Hippie-Konzept ernten. So hat die Band gleich mehrere Songs den Hippies bzw. deren verschiedener Todesarten gewidmet, die dann klangvolle Namen wie "Bolzenschuss", "Tod im Weltraum", "Hippie am Spieß" oder "Happy Hippie Snack" tragen. Das sorgt natürlich für einige Lacher im Publikum und Sympath Florian bringt die Ansagen in seinem Dialekt auch entsprechend rüber.
So liegt es aber auch nicht unwesentlich an den anwesenden Freunden/Fans der Band, dass ZEROGOD eine ordentliche Stimmung verbreiten können und auch noch einen Zugabenteil dranhängen. Da müsste in Zukunft noch einiges mehr passieren, vor fremden Publikum reichen die Gags alleine nicht.

Zerogod Zerogod

Bei Sauna-artigen Temperaturen in dem kleinen Konzertraum haben die Gastgeber ICON danach irgendwie unter erschwerteren Soundbedingungen zu leiden, zumindest fallen die Rückkopplungen mehr auf, als bei den Vorgängerbands. Trotz allem gibts aber eine gewohnt professionelle Show der Band zu sehen, die wie immer für recht viel Bewegung auf der Bühne sorgt, bei der sich besonders die Gitarristen Bernie und Rob und Sänger Thomas hervor tun. Gerade letzterer mausert sich immer mehr zum Entertainer, post viel mit den Gitarristen und geht auch in Sachen Mimik und Gestik schön aus sich heraus.
Anlässlich der Releaseparty ist nach zwei eröffnenden Liedern erst mal die komplette CD (in fast richtiger Reihenfolge ;-) ) an der Reihe, gekrönt von einem Gastauftritt von Produzent Siegfried "Lord Siggi" Schüssler, der den Song "Gladiator" mit seinem ureigenen Stil in Sachen Posing und Gesang veredelt.
Danach gibt es noch zwei ausgiebige Zugabenteile mit einigen Coverversionen wie z.B. "Under Jolly Roger" von Running Wild, "Blinded By Fear" von At The Gates und Slayers "South Of Heaven", die von einem kurzen Sauf-Wettbewerb unterbrochen werden, um noch eine kostenlose CD unters Volk zu bringen.

Irgendwann vor 1 Uhr nachts fällt dann endgültig der Vorhang und rundherum sind eigentlich nur noch verschwitzte aber zufriedene Gesichter zu sehen. Starkes Konzert mit einem sehr bunten Billing! (Mika)

Setlist ICON:
- Misanthropic Mayhem
- The 4th Crusade (Bolt Thrower Cover)
- Reign Of Fire
- Red
- Requiem
- Friendly Fire
- Gladiator
- Blindzone
- Harvest Of Hate
- Revenge
- Blinded By Fear (At The Gates Cover)
- Beast
- Disharmony
- Pain
- Under Jolly Roger (Running Wild Cover)
- South Of Heaven (Slayer Cover)

ICON ICON

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Alle Bilder von Mika.
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