Dark Disciple - Kill Everything, Worship Nothing

Wenig Informationen zum aktuellen Werk, dafür aber umso überzeugender der Inhalt: DARK DISCIPLE aus Baltimore, Maryland, USA, packen mit "Kill Everything, Worship Nothing" das ganz große Hackebeil aus und machen in einem gewaltigen musikalischen Tobsuchtsanfall Hackfleisch aus jedem Trommelfell, welches sich aus neugierigem Leichtsinn zu nahe an die Boxen wagt. Death Metal steht auf dem Banner der vier Amis, mit dem Zaunpfahl winkende Anleihen aus Power Metal und Grindcore sind aber gewollt schnell erkannt und als solche identifiziert.
Im Großen und Ganzen hat man es mit nichts anderem als einem einzigen CD-gewordenen Wutausbruch zu tun, was den Genrefans vorzüglich schmecken dürfte.
Nicht viel zu sagen braucht man wohl über die instrumentale Seite des Albums.
So paaren sich das chaotisch scheppernde und wie im Fieberwahn bediente Schlagzeug mit den breiigen aber wie die berühmte Faust aufs Auge passenden Gitarren und dem dumpfen Brummen des Tieftöners.
Selten wird die Raserei von beinahe harmonischen aber natürlich stets hasserfüllten Low-Tempo-Passagen unterbrochen, nur um daraufhin wieder loszubrettern was das Zeug hält.
Frontköter Sicko bellt ins Mikrofon wie eine Mischung aus Glen Benton und Phil Anselmo, nur aggressiver und furchteinflößender - falls das überhaupt möglich sein sollte.
Appetitlich garniert wird das Soundgemetzel von illustren da obszönen, vulgären und gewaltverherrlichenden Samples, die wohl bei dem einen oder anderen Zuhörer bisweilen für Erheiterung sorgen werden.
Produktionstechnisch gibt es absolut nichts zu meckern, die Sache ist rund, laut und druckvoll ohne Ende, typisch amerikanisch und ein Prüfstein für jede Tonanlage.

Fazit:
Gut gemachter Ostküsten-Death Metal, der sich weder in Sachen Songwriting noch in Sachen Präsentation vor den ganz Großen der dortigen Szene wie Obituary, Suffocation und Morbid Angel zu verstecken braucht.
Es würde aber auch nicht schaden, wenn DARK DISCIPLE ihren Veröffentlichungen zukünftig einen etwas eigeneren Stempel aufdrücken würden, denn Samples alleine reichen hierfür nicht aus.
Alle Freunde des gepflegten Genickbruches sollten hier ein Ohr riskieren. (Bluttaufe)

Bewertung: 7,0 / 10


Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 38:05 min
Label: Mad Lion Records
Veröffentlichungstermin: 03.11.2006