Soil Of Decay - Fear Made Flesh

Dafür, dass sich SOIL OF DECAY erst Ende 2004 gegründet haben, legen die vier Marler ein ziemlich beachtliches Veröffentlichungstempo an den Tag. Nachdem sie letztes Jahr eine erste Promo aufgenommen hatten, liegt nun schon die erste vollständige CD bereit. Deren Titel "Fear Made Flesh", Bandname und -logo sowie Songtitel wie "Bloodspree", "Bestial Ritual" oder "Of Blood And Gore" legen bereits den berechtigten Verdacht nahe, dass hier nichts anderes als Death Metal in Reinkultur zu erwarten ist. Dargeboten wird eine etwas gemäßigtere Variante des Todesstahls, größtenteils verzichtet man auf großes Geblaste und Geballere, sondern konzentriert sich auf midtempolastige und groovende Riffs. Stilistisch kann man SOIL OF DECAY eher in die alte Florida-Schule einordnen, die aber auch schon mal was von den alten Schweden und deutlich auch schon mal Thrash gehört hat. Besonders das kraftvolle Grunzorgan von Sänger Sascha erinnert an den ehemaligen Cannibal Corpse- und jetzigen Six (eingeschlafene) Feet Under-Fronter Chris Barnes, während seine Keifstimme noch etwas merkwürdig und durchaus verbesserungswürdig klingt. Die Songs an sich, wie gesagt, walzen sich größtenteils durch die Landschaft und weisen manchmal sogar sehr geile Riffs, Melodien und Ideen auf, klingen über die gesamte Distanz von etwas mehr als einer halben Stunde allerdings noch unterm Strich etwas gleichförmig und unspektakulär, um so richtig zu zünden. Da hätte ruhig noch ein wenig mehr Zeit in das Songwriting gesteckt werden dürfen, um etwas abwechslungsreicher zu klingen. Apropos Klang, die Produktion geht dafür, dass hier in Eigenregie aufgenommen wurde, absolut in Ordnung, auch wenn es unterm Strich natürlich noch ein wenig druckvoller hätte sein können, und der Leadgitarrensound doch ziemlich synthetisch tönt.

All diese kleineren Defizite sollten aber nicht darüber hinweg täuschen, dass es sich bei SOIL OF DECAY um eine durchaus talentierte und hoffnungsvolle Nachwuchsband handelt, die sicherlich das Zeug hat, größeres abzuliefern, wenn sie sich einfach mehr auf ihre Stärken konzentriert und mit der Zeit einen natürlichen Steigerungseffekt erfährt. Als erstes richtiges Lebenszeichen ist "Fear Made Flesh" allemal in Ordnung, so dass interessierte Underground-Death Metal-Fetischisten ruhig mal auf der Bandhomepage vorbeischauen sollten und eine Investition von 5,- EUR (plus 2,- Versand) in diese Scheibe in Betracht ziehen können.

(Kai)

Bewertung: 6,5 / 10 Punkte

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 33:18 min
Label: Eigenproduktion
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