Seven Nails - Factory Of Dreams

sevennails_factoryofdreamsManchmal fragt man sich, ob Bands das, was sie so im Studio produzieren, wirklich gut finden, oder ob sie alle gemeinsam so sehr die rosarote Brille aufhaben, dass sie einfach nicht mehr erkennen können, dass sie sich vollkommen verrannt haben. Das Debütalbum von SEVEN NAILS aus dem südlichen Teil Deutschlands ist so ein Beispiel für diese These, denn die Mängelliste bei besagtem Album ist schier unendlich lang.

Das Übel beginnt bereits mit dem Äußeren von „Factory Of Dreams“, genauer mit dem fast unleserlichen Bandschriftzug und dem so genannten Coverartwork, das mit gelungener grafischer Kunst nicht mehr viel zu tun hat. Und das Innere ist nur unwesentlich besser. Was als eine „einzigartige Mischung aus Progressive, Symphonic und Female Fronted Metal“ angepriesen wird, entpuppt sich bereits beim ersten Hören als sehr zähe Angelegenheit, die mit jedem weiteren Durchlauf noch zäher und anstrengender wird.

Für eine Newcomerband sollte träumen natürlich erlaubt sein und wenn man zum Beispiel die Entwicklung von NIGHTWISH zwischen „Angels Fall First“ und „Imaginaerum“ betrachtet, dann muss man es auch SEVEN NAILS aus Prinzip zutrauen, dass sie sich im Laufe der Zeit verbessern werden können. Einzig der Glaube daran fehlt, weil „Factory Of Dreams“ durchweg aus schwachen bis maximal durchschnittlichen Songs besteht, unter den 13 Stücken finde ich kein einziges, das ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Zudem leidet das SEVEN NAILS Debüt an einer für diese Art von bombastischer Musik viel zu schwächlichen Produktion, die weder den nötigen Druck entfaltet, noch die einzelnen speziellen Komponenten wie die künstlichen Orchesterparts oder die Violine richtig zur Geltung kommen lässt. Dazu muss man sagen, dass die Band aus Neu-Ulm aus sieben Musikern/Musikerinnen besteht, was gut gehen kann, wenn man SUBWAY TO SALLY heißt, was aber auch mächtig in die Hose gehen kann wie hier, weil man mehr als einmal das Gefühl hat, dass die Instrumentalisten untereinander genauso wenig harmonieren wie das Gesangstrio.

Wie gesagt, ich finde „Factory Of Dreams“ nach allen objektiven wie subjektiven Kriterien äußerst bescheiden und bin wirklich gespannt, ob ich in naher Zukunft auch positive Stimmen zu diesem Album aus dem deutschsprachigen Raum vernehmen werde. (Maik)


Bewertung: 3 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 71:12 min
Label: 7us Media Group
Veröffentlichungstermin: 2013