Hatesphere - The Sickness Within

Die Dänen HATESPHERE gehören zur modernen Welle des europäischen Thrash Metals und dürften inzwischen hierzulande eine gewisse Bekanntheit erreicht haben. Immerhin waren sie schon auf einigen Festivals und Touren (allein dieses Jahr waren sie sowohl mit Morbid Angel als auch mit Kreator unterwegs) zu bestaunen. Nach der letztjährigen Platte „Ballet Of The Brute“ und der Anfang des Jahres erschienenden Mini-CD „The Killing EP“ kommt nun bereits das insgesamt vierte Studioalbum „The Sickness Within“ in die Läden. Und hier schlägt dem arglosen Metalhead einfach nur die volle Breitseite an Aggressivität entgegen. Die Songs bewegen sich fast durchgehend im Spektrum zwischen groovigem Midtempo und Highspeed-Geknüppel, vereinzelt erkennt man auch noch leicht die Death Metal-Wurzeln dieser Combo. Aber auch Einflüsse des gerade grassierenden Metalcore-Trends lassen sich nicht ganz von der Hand weisen, insbesondere bei den Vocals von Frontman Jakob, die doch relativ monoton gegröhlt rüberkommen. Dem modernen Thrasher wird das freilich kaum etwas ausmachen, aber auch diejenigen, die sich mehr der Old-School-Fraktion zugehörig fühlen, können durchaus an „The Sickness Within“ ihre Freude haben, denn die Scheibe kesselt einfach von vorne bis hinten durch und ist somit durchaus zum gepflegten Aggressionsabbau geeignet. Das einzige, was man vielleicht bemängeln könnte, ist eine gewisse Gleichförmigkeit der Songs, die das Album auf Dauer etwas monoton erscheinen läßt – ein Phänomen, das ich auch schon bei HATESPHERE ähnlichen Bands wie The Haunted oder Dew-Scented beobachtet habe. Auf „The Sickness Within“ haben die Dänen jedoch bereits für ein etwas abwechslungsreicheres Songwriting gesorgt, so dass z.B. „The Fallen Shall Rise In A River Of Blood“ oder „Heaven Is Ready To Fall“ deutlich aus dem Einheitsgeknüppel herausragen können.

Wenn die Dänen dieses variablere Songwriting auf ihren kommenden Platten weiter ausbauen, werden sie in Zukunft durchaus eine noch größere Rolle spielen können, als die das augenblicklich eh schon machen. Das Potenzial dazu haben HATESPHERE jedenfalls, das hört man aus diesem Album absolut heraus - auch wenn diese moderne Form des Thrash Metals eine Musik ist, die ich mir eigentlich lieber live als auf Platte gebe. Auf jeden Fall ist „The Sickness Within“ ein amtlicher Hammer geworden, meiner Meinung nach zwar noch mit etwas Luft nach oben, aber durchaus nicht unempfehlungswert.

(Kai)

Bewertung: 8,0 / 10 Punkte

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 44:33 min
Label: Steamhammer / SPV
Veröffentlichungsdatum: 30.09.2005
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