Masterstroke - Broken

masterstroke_brokenDie Finnen von MASTERSTROKE haben mit „Sleep“ (2007) und „As Days Grow Darker“ (2009) zwei ganz brauchbare Melodic Metal Alben herausgebracht und gehörten spätestens nach der Auflösung von MACHINE MEN zu den großen Hoffnungsträgern der skandinavischen Melodic Szene. Nach der Veröffentlichung von „As Days Grow Darker“ ist nur irgendwie nicht mehr viel passiert, so dass die inzwischen nicht mehr ganz so junge Truppe nun relativ überraschend mit einem neuen Album aufwartet.

Ein neues Album bringt bei MASTERSTROKE auch immer Veränderungen mit, die in vorliegendem Falle gravierender ausfallen als erwartet. Die Band gibt selber zu, dass „Broken“ einen gewissen „US-Vibe“ hat, welcher der Truppe aus Finnland nicht wirklich gut zu Gesicht steht. Der Sound von „Broken“ kommt einem deutlich moderner und indifferenzierter aus den Boxen entgegen, die Gitarren sind tiefer gestimmt und die Vocals fallen eine ganze Spur kratziger und aggressiver aus.

Das ist sozusagen die eine Seite der Medaille, die andere erweist sich ebenso anfällig für Kritik, denn natürliche Weiterentwicklung hin oder her, die Songs haben bei weitem nicht mehr die Klasse wie früher. Dass man in vier Jahren gerade einmal 35 Minuten an neuer Musik zusammen bekommen hat, ist dabei noch das geringere Problem, denn trotz einiger ganz passabler Refrains, kann sich keiner der 8 Songs im Langzeitgedächtnis einen Platz sichern.

Es entsteht der Eindruck, dass die Band relativ uninspiriert um die sehr melodischen Refrains herum agiert, auf der Habenseite lassen sich lediglich noch einige gute Gitarrensoli verbuchen. Es wäre sicherlich für MASTERSTROKE besser, wenn man sich auf dem nächsten Longplayer wieder auf seine Stärken besinnt, die im europäischen Heavy Metal liegen. Düsterer Power Metal kriegen Bands wie EVERGREY oder NEVERMORE jedenfalls deutlich besser hin, die erste Enttäuschung 2013 wurde hiermit am ersten Tag des Jahres auf Papier gebracht. (Maik)


Bewertung: 5,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 35:40 min
Label: Dynamic Arts Records
Veröffentlichungstermin: 11.01.2013