Steel Engraved - On High Wings We Fly

steelengraved_onhighwingsweflyPower-Metal-Nachwuchs aus deutschen Landen ist heutzutage rar gesäht, die heutigen Jungmusiker orientieren sich lieber an einer zeitgemäßeren Variante der harten Musik und klassischer Heavy Metal mit massivem Doublebass-Einsatz und Gitarrensoli gehört hier definitiv nicht dazu. Für Bands wie die vor etwa 6 Jahren gegründeten STEEL ENGRAVED, die voller Überzeugung dem traditionellen Heavy Metal nachgehen, ist das Fluch und Segen zugleich, denn trotz der überschaubaren Konkurrenz ist es schwierig, sich zu behaupten. Das zweite Album der bayerischen Band, „On High Wings We Fly“, hinterlässt aber auf jeden Fall auf den ersten Blick einen sehr professionellen Eindruck wie eigentlich die Band insgesamt, die es bereits geschafft hat, mit VICIOUS RUMORS, W.A.S.P., TESTAMENT und ICED EARTH touren; genau genommen steht diese letztgenannte Konzertrundreise noch aus.

Bei der Tour mit VICIOUS RUMORS scheint man den Häuptling der Amis, Geoff Thorpe, so sehr begeistert zu haben, dass es sich dieser nicht nehmen ließ, den zweiten STEEL ENGRAVED Longplayer zu produzieren, der vom Sound her besser aus der Anlage knallt als diverse VICIOUS RUMORS Alben. Damit haben STEEL ENGRAVED bereits zur Hälfte gewonnen, denn nach den guten Kritiken zum Vorgänger „State Of Siege“ konnte man davon ausgehen, dass uns hier ein stimmiges Album erwartet, das wenig Anlass zur Kritik bietet.

Die 10 Songs kann man überwiegend als gelungen bezeichnen, als positive Ausreißer setzten sich im Laufe der Zeit das leicht progressive „Solitary Mission“ sowie dank des Hymnen-Refrains das Titelstück „On High Wings We Fly“ durch. Aus dem Rahmen fällt nicht nur musikalisch, sondern auch qualitativ die einzige Ballade des Albums, „Forever Lost“, die wirklich gruselig ist. Marco Schober ist wirklich ein brauchbarer Sänger für diese Art des Heavy Metals, der mich stellenweise an Biff von SAXON erinnert und wegen der hohen Schreie natürlich auch an Tim Owens, aber Balladen singen kann er nur sehr eingeschränkt, dafür scheint seine Stimmlage nicht geschaffen zu sein.

In diesem Bereich steckt also definitiv noch Potential zur Verbesserung und vielleicht sollte sich der Passauer Fünfer für die nächste Platte einmal genauer überlegen, ob man so viele Keyboards wie auf „On High Wings We Fly“ wirklich braucht, wenn man noch nicht einmal einen festen Keyboarder zum Line-Up zählt. Beim Opener „Desert Uprising“ und beim folgenden „Forlorn Empire“ nerven zum Beispiel die fast durchgängig eingesetzten Keyboardmelodien sogar jemanden wie mich, der sonst nichts gegen die schwarzen und weißen Tasten zu sagen pflegt.

Wie erwähnt ist „On High Wings We Fly“ weder innovativ, noch wirklich herausragend, aber auf jeden Fall eine gute Scheibe, die man sich als Genrefreund zulegen kann. (Maik)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 50:15 min
Label: SAOL
Veröffentlichungstermin: 21.09.2012
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