
Die handgemachte Musik bezeichnet man selber als „Powerful Acoustic Rock“, auf „Through“ gibt es also (so gut wie) keine elektrischen Gitarren und auch das Schlagzeug hat man ganz effektfrei im Studio aufgenommen, soweit ich das beurteilen kann. Ganz an das Konzept „Acoustic“ scheinen sich die Österreicher nicht halten zu wollen, denn in „Cyranoia“ und „The Kraken“ höre ich kurze E-Gitarrensoli heraus.
Man könnte es sich jetzt einfach machen und sagen „Through“ besteht aus 11 Balladen und jemand, der nur „Krach“ konsumiert, wird das vermutlich auch so sehen. Beleuchtet man dieses Album ein wenig genauer, stellt man fest, dass AMITY IN FAME trotz der fehlenden Elektronik auch Aggressionen rüberbringen können („The Kraken“ ist hierfür ein gutes Beispiel), relativ abwechslungsreich klingen und auch vor Experimenten nicht Halt machen (das Basssolo „Mirrordrops“).
AMITY IN FAME haben zudem das seltene Talent, die meisten ihrer Songs ganz hervorragend mit einem durchdachten und im Ohr hängen bleibenden Riff (auf der Akustischen versteht sich) zu beginnen. Man hat eigentlich am Anfang bei mehr als der Hälfte der „Through“-Nummern das Gefühl, man hat es mit einem richtigen Kracher zu tun, aber sobald der Gesang von Michael Bichler einsetzt, verlieren manche Lieder irgendwie ihren Faden. Das hängt weniger am Gesang selber, der ist absolut ok, sondern vermutlich damit zusammen, dass die Österreicher noch nicht das Gefühl für die ganz großen, grenzenlosen Melodien haben. Das Konzept wirkt ausgereift, die Umsetzung ist es nur bedingt. Live würde ich den Vierer, der für die Bühnenumsetzung auf zusätzliche Gastmusiker/-innen zurückgreift, trotzdem einmal gerne sehen. (Maik)
Bewertung: 7 / 10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 45:50 min
Label: Graviton Music Services
Veröffentlichungstermin: 05.10.2012