Amity In Fame - Through

Amity In Fame - ThroughDass es manchmal etwas länger dauert, bis Perlen gefunden werden, dafür scheinen die in Österreich ansässigen AMITY IN FAME ein gutes Beispiel zu sein. Ihr Zweitwerk „Through“ erschien bereits im Frühjahr des letzten Jahres in Eigenveröffentlichung der Band und wird nun von Graviton Music einer größeren Masse an Menschen zugänglich gemacht. Ob diese dieses Angebot annehmen werden, wird sich zeigen, AMITY IN FAME hätten es aber zumindest insofern verdient, weil sie eine Band sind, die ambitioniert, eigenwillig und interessant sind.

Die handgemachte Musik bezeichnet man selber als „Powerful Acoustic Rock“, auf „Through“ gibt es also (so gut wie) keine elektrischen Gitarren und auch das Schlagzeug hat man ganz effektfrei im Studio aufgenommen, soweit ich das beurteilen kann. Ganz an das Konzept „Acoustic“ scheinen sich die Österreicher nicht halten zu wollen, denn in „Cyranoia“ und „The Kraken“ höre ich kurze E-Gitarrensoli heraus.  

Man könnte es sich jetzt einfach machen und sagen „Through“ besteht aus 11 Balladen und jemand, der nur „Krach“ konsumiert, wird das vermutlich auch so sehen. Beleuchtet man dieses  Album ein wenig genauer, stellt man fest, dass AMITY IN FAME trotz der fehlenden Elektronik auch Aggressionen rüberbringen können („The Kraken“ ist hierfür ein gutes Beispiel), relativ abwechslungsreich klingen und auch vor Experimenten nicht Halt machen (das Basssolo „Mirrordrops“).   

AMITY IN FAME haben zudem das seltene Talent, die meisten ihrer Songs ganz hervorragend mit einem durchdachten und im Ohr hängen bleibenden Riff (auf der Akustischen versteht sich) zu beginnen. Man hat eigentlich am Anfang bei mehr als der Hälfte der „Through“-Nummern das Gefühl, man hat es mit einem richtigen Kracher zu tun, aber sobald der Gesang von Michael Bichler einsetzt, verlieren manche Lieder irgendwie ihren Faden. Das hängt weniger am Gesang selber, der ist absolut ok, sondern vermutlich damit zusammen, dass die Österreicher noch nicht das Gefühl für die ganz großen, grenzenlosen Melodien haben. Das Konzept wirkt ausgereift, die Umsetzung ist es nur bedingt. Live würde ich den Vierer, der für die Bühnenumsetzung auf zusätzliche Gastmusiker/-innen zurückgreift, trotzdem einmal gerne sehen. (Maik)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 45:50 min
Label: Graviton Music Services
Veröffentlichungstermin: 05.10.2012