„22 Minutes“, das unverschämterweise gar nicht ganze 22 Minuten dauert, ist bereits das dritte Album der 2006 gegründeten Band SOMEONE’S MISSING, in diesem Falle mehr EP als Album. Viel von der Vergangenheit der Band ist mir nicht bekannt und auch der Ruhrpott Fünfer selber hüllt sich darüber und über seine ersten beiden Platten „Let Down“ und „Toys“ in Schweigen. Eigentlich schade, wenn man bedenkt, dass die 6 brandneuen Songs von „22 Minutes“ mit zum Besten gehören, was es derzeit in Deutschland an alternativer Musik gibt!

6 Songs, 6 Volltreffer, so einfach lautet das Vorfazit zu diesem Mini-Album, die Anspieltipps kann ich mir also sparen. Damit steckt man andere Female-Fronted Bands wie die von mir geschätzten DIE HAPPY oder die nach ihrer Reunion eher peinlichen GUANO APES locker in die Tasche. Der Sound ist spitze, die 6 Songs rocken allesamt, mal heftiger, mal etwas gediegener, Sängerin Melanie Vallender weiß auch zu überzeugen und alle hier vertretenen Nummern könnten Hits sein und vor allem auch live für mächtig Laune sorgen.

Das alles macht das Fenster für Kritik relativ klein, was mich etwas an „22 Minutes“ stört, ist dieser „wir gehen auf Nummer Sicher“ Faktor, der die dritte SOMEONE’S MISSING Veröffentlichung begleitet; das Brechen mit „Genre-Konventionen“ kann ich nicht entdecken. Über 22 Minuten funktioniert dieses gebotene Schema hervorragend, bei einer normalen Albumlänge könnten sich eventuell Abnutzungserscheinungen bemerkbar machen. Trotzdem verdienen sich SOMEONE’S MISSING stolze 8 Punkte und sogar eine Tendenz nach oben scheint drin zu sein. (Maik)

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 21:45 min
Label: Timezone Records
Veröffentlichungstermin: 27.04.2012