Kerretta - Saansilo

kerretta_saansilo_coverUnter der Flagge "Instrumental-Post Rock" schippern mittlerweile unzählige Bands über den Teich; da wird es mitunter schwer, weiterhin die Perlen aus den Muscheln zu fischen.
Vor gut einem Jahr überraschten mich die Aucklander KERRETTA mit ihrem Debüt "Vilayer" (hier nachzulesen) und sollten somit künftig nicht nur auf meiner Beobachtungsliste stehen, sondern einen festen Platz auf dem Wunschzettel für zu erwartende musikalische Großtaten inne haben - schön, dass die Band mir diesen Gefallen schon so schnell erfüllen möchte!

Ja, denn die Neuseeländer haben sich spürbar weiterentwickelt und ruhen sich mitnichten auf den guten Kritiken für ihre erste Scheibe oder ihren heimischen Musik-Auszeichnungen aus - nein, dieses Trio will seine neuen, reichhaltigen Ideen direkt wieder unters Volk bringen.
So gibt es im Gegensatz zum Debüt mehr Platz für kompositorische Feinheiten, überraschende Dynamiken und einiges mehr an musikalischen Schichten zu erforschen; also ist es selbstredend, dass der Kopfhörer das passende Utensil darstellt, um die komplette KERRETTA-Dimension erschliessen zu können.

Die anfangs noch mit bloßem Auge zu erkennenden Neuheiten wie die Orgel-/Synthie-Elemente (gerade beim geilen Opener "A Ways To Uprise" oder "Shepherds Thread") werden im Verlauf von "Saansilo" immer filigraner und vielschichtiger eingebaut und machen die Scheibe zu einem Hörerlebnis. Schon "Halls To Wherever", welches mit gekonnten Sludge-Elemente glänzt und den Song zu einem dröhnenden Erlebnis machen, räumt auf voller Linie ab. "Kept From The Brilliance Of The Outer World" hingegen dringt in Ambient-Sphären ein und vermag den Kontrast zu den härteren, unruhigen Passagen in den acht Minuten Spieldauer als Achterbahn der Gefühle zu umspielen.
"Bloodlines" hingegen entwickelt sich um einen stumpfen Schlagzeug-Beat herum und mündet am Ende in ein Groove-Feuerwerk, der Rausschmeisser "Onyxia" schlägt mit seinem noisigen und wuchtigen Endpart den Bogen zum Erstwerk.

Da KERRETTA seit ihrem Debüt merklich hinzugelernt haben, die Songs in ihrer Verspieltheit nicht belangloser geraten sind und diese runden vierzig Minuten einfach einmal mehr ein interessantes Stück "Rock" vom anderen Ende des Planeten geworden sind, packe ich gerne noch einen halben Punkt drauf und zelebriere mit den "All Blacks" einen amtlichen "Haka" ! (Brix)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 41:14
Label: Golden Antenna
Veröffentlichungstermin: 16.09.2011

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