
Was rumpelt und pumpelt denn da in meinem CD-Player? Ich dachte, ich hätte eine CD eingeschmissen, doch mir ist, als lägen lauter Wackersteine darin. Naja, ganz so extrem ist es dann auch wieder nicht, aber es rumpelt schon ordentlich, wo es eigentlich rumsen sollte. Mit „Urnacht“ präsentiert die junge saarländische Band VINTUNDRA ihre ersten auf CD gebannten Songs. Daß das noch nicht klingt, wie das 10. Album einer Band, die bei einer renommierten Plattenfirma unter Vertrag ist, ist selbstverständlich. Aber auch für ein Demo ist der Sound ganz schön rumpelig und man hört eher Geschrammel als Gitarrenarbeit. Gesang und Drums stehen im Vordergrund, Gitarre und Bass sind manchmal kaum auszumachen. Das ganze nennt sich dann Death Metal mit Folk-Einflüssen, auch wenn ich letztere bis auf „Namathia“ nicht ausmachen kann. Dort allerdings ist es ein wirklich guter Ansatz. Auch die Akustikgitarre ist ein schöner Kontrast und der Song mausert sich zum besten der Scheibe. Daneben hat er auch den kürzesten Titel, während man sich „Die wiederkehrenden Geister der ehrlosen Toten am Fuße des Berges der Morgendämmerung“ (von der Band des Metals des Deaths VINTUNDRA aus dem Lande der Saar?) kaum merken kann. Das wirkt dann doch etwas übertrieben.
Insgesamt klingen aber sowohl Album, als auch das Konzept „von allem etwas“ (Skandinavien, Ägypten, Sumer, …) so, als könne man sich noch nicht richtig entscheiden, was man eigentlich will. In Anbetracht des Alters der Band ist das auch kein großes Ding, nur sollte man schon irgendwann mal einen roten Faden erkennen können. Auch kompositorisch wirkt alles noch ein bißchen wirr, man bedient sich bei diversen Vorbildern (auch hier wieder: „von allem etwas“) und schafft daraus ein doch ziemlich chaotisch wirkendes Album.
Gute Ansätze kann ich auf dieser Scheibe zwar durchaus erkennen, alles in allem ist mir das ganze aber zu wirr, zu rumpelig und zu unausgegoren. Vielleicht fehlt der Band auch einfach noch die Praxis und in ein paar Jahren sieht die Sache schon ganz anders aus. (Anne)
Bewertung: 3,5 / 10
Anzahl der Songs: 4
Spielzeit: 24:17 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 2011