Nachdem man sich kürzlich von Nuclear Blast verabschiedet hat und zu Lifeforce wechselte, veröffentlicht nun Deutschlands wohl jüngste Death-Combo HACKNEYED pünktlich zum Summerbreeze-Open Air ihr bereits drittes Studioalbum „Carnival Cadavre“, was bei nur fünfjährigem Bandbestehen ja keine Selbstverständlichkeit ist. Schon allein deswegen bekommen die fünf von mir eine Extraportion Hochachtung; und wenn man dann die Scheibe in seiner Musikbüchse laufen hat, glaubt man einfach immer noch nicht, dass mans mit einer Band zu tun hat, deren Mitglieder allesamt unter 25 sind.
Nach „Death Prevails“ und „Burning After Reaping“ kommt nun also ein Ausbund an technischer Brillianz, Detailreichtum und Soundvielfalt, wie man ihn eigentlich nur von den viel größeren (und älteren) erwartet. Musikalisch ist HACKNEYED innerhalb dieser kurzen Zeit enorm gereift; Zum allgegenwärtigen Geknüpple kommt ein guter Schuss Melodienreichtum wie beispielsweise bei „Damn (You´re Dead Again) und „Cure The Obscure“, der jedem Song seine eigene Identität verleiht und die Scheibe auch nach dem 10. Durchlauf nicht langweilig werden lässt. An Druck und Aggressivität lassen die Jungs und das Mädel deswegen aber nicht ab: absolute Rotationserzeuger wären da zum Beispiel „Magic Malignancy“ und „Feed The Lions“. Schwachpunkte sind eine Seltenheit, weil virtuoses Gitarrenspiel und ein enorm vielseitiger Philip Mazal, der beweist, neben den gewohnten Growls auch screamen und shouten zu können, jeden Song zu einem Unikat machen.
Ihren Bandnamen erfüllen HACKNEYED jedoch nicht: „Abgedroschen“ klingt „Carnival Cadavre“ ganz und gar nicht, was wohl die wenigsten stören wird! Ein starkes Stück Todesblei, das den Abtsgmünder Jungspunden sicher eine spannende Zukunft beschert! (Coralie)
Bewertung: 8 /10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 41:31
Label: Lifeforce
Veröffentlichungstermin: 19.08.2011
