Loonataraxis - Up Here

Loonataraxis_-_Up_HereLOONATARAXIS? Da war doch mal was! Die Bajuwaren hatte ich doch schon mal reviewed; das Ganze ist aber nun auch bereits fast drei Jährchen her.
Dennoch war ich gespannt, ob und wie sich das Quartett seit dem Debüt weiterentwickelt hat - die Unterstützung ihrer SCHANDMAUL-Buddies und professionelle Hilfe im Studio durch Fabio Trentini (hat u.a. für GUANO APES und H-BLOCKX gearbeitet) boten jedenfalls ein gutes Fundament für den Zweitschlag "Up Here".
Und Hallo! Da hat sich einiges getan bei dem Vierer: Man gibt sich noch verrückter, noch abwechslungsreicher, noch zielstrebiger, noch gereifter also ganz einfach: "Besser" im Vergleich zum Debüt. Und das beschreibt in erster Linie nur die Musik; auch textlich macht sich Shouter Till Herence so einige kluge Gedanken über den Zustand der Menschheit im Allgemeinen und unsere Gesellschaft im Speziellen.

Und dies klingt dann im Endeffekt auf der einen Seite im doch ziemlich an SYSTEM OF A DOWN-angelegten Soundkorsett fast durchgängig chaotisch-aggressiv ("The Brain", "Woohaa!", "I Don´t Believe", oder "Mayday") mal entspannter mit gekonnten Dynamikwechseln ("A Single Second", "Up Here" oder "Go Down") oder eher "alternativer" zu anderen Größen wie BILLY TALENT schielend wie bei "Emodesign" oder "Two Faces".

Dies ist auch fast der einzige Schwachpunkt dieser Scheibe: Bei den meisten Songs findet sich der Hörer in der ein oder anderen Band wieder; LOONATARAXIS versuchen aber aus ihren Einflüssen ein möglichst eigenständiges Gebräu zu keltern - das gelingt halt nicht immer.

Dennoch zücke ich gerne einen Punkt mehr als beim Debüt, da "Up Here" über die komplette Distanz massig Spass macht und die Band gerade in Sachen Songwriting große Fortschritte gemacht hat - und das muss in jedem Fall honoriert werden!  (Brix)

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 43:31 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: Juni 2011