Diesen Herbst soll das neue Album der Russen ARKONA erscheinen. Um den Fans die Wartezeit auf das Album zu verkürzen hat man die EP „Stenka Na Stenku“ aufgenommen, die neben einem neuen Song auch fünf Songs enthält, die auf keinem Album der Band zu finden sind. Der Titelsong macht auch gleich den Auftakt und tönt typisch arkonisch aus den Boxen. Hart, schnell und kurz bietet er keine Überraschung sondern bewegt sich auf gewohnt hohem Arkona-Niveau. Hier gibt es nichts zu meckern und nichts Besonderes anzumerken, außer daß der Song doch sehr kurz geraten ist.Auch „Valenki“ klingt unüberhörbar russisch. Hier wechseln sich sehr ruhige mit sehr schnellen Parts ab, insgesamt ist der Song mit knapp 3 Minuten aber schnell zu Ende. Anschließend gibt es „Goi, Rode, Goi!“, den Titelsong des letzten Albums in einer Akustikversion zu hören. Dabei verzichtet man jedoch nicht nur auf verzerrte Gitarren sondern auch auf die Growls. So ist der Song kaum noch wiederzuerkennen, hat aber durchaus seine Reize. Eine für Fans sicher sehr interessante Version, die man haben kann, aber nicht muß. Denn in der Originalversion kommt der Song einfach besser rüber.
Das anschließende „Skal“ ist dann der absolute Tiefpunkt der Scheibe. Mit Freki von VARG als Gastsänger, deutschem Text und unverkennbar russischer Instrumentierung erinnert es an „Dschingis Khan“ oder „Moskau“, allerdings konnte Ralph Siegel wesentlich bessere Texte schreiben. Angestochen auf gesoffen zu reimen ist schon ein Vergehen gegen die Dichtkunst. Da fragt man sich eigentlich nur noch, wer hier der größere Verbrecher ist: ARKONA die das zugelassen haben, VARG, die das mitfabriziert haben, der Produzer, der das aufgenommen hat oder die Plattenfirma, die hier kein Machtwort gesprochen hat. Wenn der Song ja wenigstens am Ende der Scheibe stehen würde…aber nein…mittendrin. Es ist das kalte Grauen. In diesem Sinne: Hau weg die Scheiße und schnell weiter mit der Platte (An dieser Stelle meine tiefempfundene Dankbarkeit an den Erfinder der Skiptaste).
Mit dem Cover „Duren“ erweist man der russischen Band SVARGA die Ehre. Der Song ist eher ruhig und Sängerin Masha verzichtet fast vollständig auf Growls. Endlich ist man wieder auf Arkona-Niveau. Auch „Noviy Mir“ ist ein eher ruhiger Song, der dann aber doch noch härter und ein richtiger Ohrwurm wird.
Insgesamt also eine ziemlich gute Scheibe, die ein echter Appetizer für das kommende Album, das übrigens den Namen „Slovo“ tragen wird, ist. Arkona bleiben ihrem Stil treu, ohne sich selbst zu kopieren und machen nach wie vor alles richtig. Nur bitte keine Sauflieder mit deutschen Gastsängern mehr. Das ist gruselig. (Anne)
Bewertung: 7 / 10
Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 24:31 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 27.05.2011
