Virgin Snatch - Act Of Grace

virgin_snatch_-_act_of_grace.jpgWas bekommt man wohl heraus wenn man eine handvoll polnischer Musiker, welche in hochkarätigen Deathmetal Bands wie VADER, BEHEMOTH, DEATH SEA oder ANAL STENCH spielen oder spielten in eine Band stopft? Richtig! Ein absolutes Thrashkaliber, welches sich in akutem TESTAMENT Stil um Kopf und Kragen rumpelt! Das irritiert euch jetzt ein wenig? Keine Sorge, hatte es mich auch. Doch vor allem wenn man bedenkt, dass es sich mit dem vor kurzem erschienenen „Act Of Grace“ bereits um den vierten Output von VIRGIN SNATCH handelt. Leider ist mir dieser polnische Fünfer bisher noch nicht untergekommen, doch das wird hier und jetzt mit dem aktuellen Album nachgeholt... 

Mein lieber Herr Gesangsverein, hier wird wirklich einiges geboten! Gerade schon ärgerlich, dass mir der Fünfer tatsächlich jetzt erst unterkommt. Gleich der Titeltrack „Act Of Grace“ weiß zügig zu überzeugen. Nach kurzem Basslastigen Intro schrammeln die Gitarren schon gleich in vorzüglich thrashiger Manier voran. Wahre Doublebass-Salven von Seiten der Drumms gesellen sich recht schnell dazu und Frontmann Lukasz 'Zielony' Zielinski setzt mit zunächst cleanem Gesang ein. Doch nach kurzer Zeit wechselt er doch lieber zu den typischen Growls, die es absolut in sich haben. Nicht nur bei den Instrumenten lässt sich hier eine absolute Parallele zu den Thrashikonen  TESTAMENT ziehen, sondern auch der Gesang erinnert oftmals ungemein an deren Fronter Chuck Billy. Absolut genial was der polnische Fünfer hier vorsetzt.
Von nun an gibt es einfach kein halten mehr! VIRGIN SNATCH rumpeln sich kontinuierlich nach vorne. Währen die ersten Songs von „Act Of Grace“ noch eher im Uptempo Bereich liegen und so einiges weggeballert wird, so überwiegt die Mitte des Albums eher mit groovigen Passagen. Hier wurde ein wenig der Fuß vom Gaspedal genommen, was der Qualität der Musik allerdings keinerlei Abbruch verleiht. Weiterhin bleiben VIRGIN SNATCH auf einem verdammt hohen Nieveau und machen weiterhin enorme Laune. Wahnsinnig ist auch die Tatsache, dass nicht nur TESTAMENT als akuter Einfluss der Musik genannt werden kann, auch NEVERMORE erhalten in so einigen Passagen der Polen einen starken Einfluss. Im Grunde stellt der vierte Output wirklich eine wunderbare Fusion der beiden genannten Bands dar, zu denen aber selbstverständlich noch ein gutes Maß an Eigeninitiative und leichter Deathmetaleinfluss dazukommt.
Mit dem vorletzten Track des Silberlings („Don´t Get Left Behind“) gibt unser polnischer Fünfer noch einmal ordentlich Gas und packt sein gesamtes Repertoire in diesen Song bevor es mit „It´s Time“ in eine Ballade übergeht mit welcher man bis zu diesem Zeitpunkt keinesfalls gerechnet hätte. Sanfte Gitarrenklänge bahnen sich ihren Weg direkt in den Gehörgang. Lukasz Zielinski packt seinen absolut famosen cleanen Gesang aus und überraschte mich ungemein. Mein lieber Herr Gesangsverein, dieser Kerl hat eine wirklich wahnsinnig geile Stimme und wäre definitiv auch außerhalb des Thrash- und Deathmetals fabelhaft aufgehoben. VIRGIN SNATCH haben es tatsächlich geschafft sich zum krönenden Abschluss noch von einer ganz anderen Seite zu zeigen und einen Track zu schaffen, der wirklich unter die Haut geht. Die jungen Polen sind wirklich absolut geniale Musiker und scheinen in nahezu jedem Genre zu Hause zu sein. Absolut wahnsinn! Die Fünf sollten am besten noch ein Doom-Projekt starten, ich für meinen Teil würde die Scheibe wohl sofort kaufen!
Aber wie dem auch sei, zurück zu unserem vorliegenden Album. Freunde von gutem Thrash und Fans von TESTAMENT, vor allem von deren Album „The Gathering“, und NEVERMORE sollten bei „Act Of Grace“ definitiv zuschlagen. Viel verkehrt machen kann man bei den Jungs wirklich nicht. VIRGIN SNATCH legen hier ein Album vor, das irgendwie so absolut vertraut klingt aber ohne übermäßig zu kopieren. Die Einflüsse liegen klar auf der Hand und die Umsetzung davon ist hörbar gelungen. Kaufen, kaufen, kaufen!!! (Sebastian)
 
 
Bewertung: 8 / 10
Anzahl der Songs: 9 
Spielzeit: 43:07 min. 
Label: Mystic Productions
Veröffentlichung: 22.02.2010 
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