Arryan Path - Terra Incognita

arryanpath_teraincognita.jpgWas geht denn inzwischen in Zypern ab? Erst WINTER'S VERGE, die Anfang des Jahres ihr mäßiges „Tales Of Tragedy“ Album rausbrachten, jetzt ARRYAN PATH und LETHAL SAINT stehen mit ihrem gleichnamigen Debüt auch schon in den Startlöchern. In diesem Review soll es allerdings nur um ARRYAN PATH gehen, die alleine bereits genügend Gesprächsstoff liefern. Genauer gesagt ist es ihr zweites Album „Terra Incognita“, das dem 2004er Debüt „Road To Macedonia“ nachfolgt, und das ein richtiger Kracher geworden ist; Anhänger des epischen Power Metals sollten auf jeden Fall jetzt dranbleiben.

Da dem so ist, ist es eigentlich schade, dass ARRYAN PATH nur so eine Art Projekt von Sänger Nicholas Leptos und seinem Gitarre spielenden Bruder Socrates (haha) ist, denn die beiden sind auch noch in zwei anderen Bands aktiv, DIPHTERIA und PRODIGAL EARTH, die auch schon in den letzten Jahres Alben rausbrachten. Die drei restlichen auf „Terra Incognita“ beteiligten Musiker kann man von daher getrost als Gäste bezeichnen, erwähnt werden sollen sie an dieser Stelle dennoch, denn auch sie tragen dazu bei, dass „Terra Incognita“ ein starkes Album geworden ist. Die dezent eingestreuten Keyboards bediente Geroge Kallis und das Schlagzeug wurde von Stefan Dittrich im Studio eingetrommelt. Ob das damit zusammenhängt, dass „Terra Incognita“ in den deutschen Maranis Studios aufgenommen und produziert worden ist, entzieht sich meiner Kenntnis, würde aber Sinn machen. Als weiterer Gast ist auch noch Vagelis Maranis selber zu hören, der es sich nicht nehmen ließ, ein paar Gitarren- und Gesangsparts beizusteuern.     

Das erste von einigen Highlights auf diesem Album setzt die Band gleich mit dem über 9 Minuten langen „Cassiopeia“, das ganz eindeutig in die epische Richtung tendiert. Deutlich straighter geht’s anschließend mit „Morlon Lave“ weiter, das wie alle Songs mit einem amtlichen Refrain versehen wurde, den man so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Und auch wenn das jetzt überraschen mag, genau das ist der kleine Makel, der „Terra Incognita“ anhaftet. Die Band wiederholt die jeweiligen Refrains gerade gegen Ende ihrer Songs bis zum Exzess und Fade-Out's von über einer Minute wie bei den ersten beiden Songs oder bei „Minas Tirith“ sind nicht wirklich von Nöten, sondern fördern nur unnötigerweise das Gefühl der Langeweile.

Mit dem sehr schleppenden und deutlich von Doom Metal Klängen beeinflussten Titelsong nimmt „Terra Incognita“ seine Fortsetzung und offenbart eine Vorliebe der beiden tonangebenden Brüder für ein mystisches Flair in ihren Songs. Für mich ist der Titelsong auch gleichzeitig das Highlight eines sehr homogenen Albums. Dieser bereits angedeutete Wechsel von majestätischen Songs und druckvolleren Power Metal Nummern zieht sich im Prinzip wie ein roter Faden durch die gesamte Scheibe. Mit „Ishtar“, „Elegy“ und „Minas Tirith“ gibt es noch drei weitere mitreißend intonierte episch angelegte Stücke auf die Lauscher, wohingegen bei „Open Season“, „The Blood Remains On The Believer“, „Angel With No Destiny“ und „The Mind“ Gas gegeben wird. Insgesamt schaffen ARRYAN PATH das Kunststück, dass 9 der 10 Songs wahre Kracher geworden sind, lediglich das abschließende „The Mind“ weiß nicht so recht zu gefallen.

Hoffentlich wird man ARRYAN PATH irgendwann mal beim SWORDBROTHERS oder beim KEEP IT TRUE erleben können, mit ihrer gelungenen Mischung aus Epic und Power Metal würden die Zyprioten da gut hinpassen. (Maik)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 50:22 min
Label: Pitch Black Records
Veröffentlichungstermin: 16.02.2010
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